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Eine Phase II Studie zur Evaluierung einer haploidenten a/ß T-Zell depletierten Stammzelltransplantation bei Patienten mit Sichelzellerkrankung ohne verfügbaren Geschwisterspender (T-HAPLO-SCT for SCD)

Fachliche Zuordnung Hämatologie, Onkologie
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 375203949
 
Jedes Jahr werden mehr als 300,000 Kindern geboren, die an einer Sichelzellerkrankung leiden. Die Sichelzellerkrankung stellt damit ein weltweites Gesundheitsproblem mit einer immer noch sehr hohen Morbidität und Mortalität dar. Die zunehmende Migration aus den Verbreitungsgebieten macht die Sichelzellkrankheit nun auch in den westlichen Ländern zu einem immer größeren Problem. Als chronische Multiorgan-Erkrankung „überholt“ die Sichelzellkrankheit in einigen Teilen Europas Krankheiten wie die Hämophilie und die zystische Fibrose an Häufigkeit. Die schwerwiegendste Komplikation der Sichelzellkrankheit sind Schlaganfälle, und im Kindesalter ist die Sichelzellkrankheit die häufigste Ursache für diese Schlaganfälle. Weiterhin entwickeln 30% der Sichelzellpatienten sogenannte stille zerebrale Infarkte, die zu einer kognitiven Beeinträchtigung bereits im Kindesalter führen und damit eine zunehmend schlechte Lebensqualität bedingen. Die hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSZT) von einem passenden Geschwisterspender (MSD) ist derzeit der therapeutische Goldstandard und die einzige verfügbare kurative Behandlung mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von 90%. Aber MSDs stehen nur 20% der Patienten zu Verfügung. Transplantationen mit unverwandten Spendern resultieren in einer inakzeptabel hohen Rate an Graft-versus-Host-Erkrankungen (GVHD). Die T-Zell-depletierte haploidente HSZT (T-Haplo-HSCT) von Verwandten, meist den Eltern, aber auch von haploidenten Geschwistern oder Cousins, könnte den verbliebenen 80% der betroffenen Patienten eine Heilung bieten. In dieser Studie werden Patienten mit einer Indikation für eine HSZT stratifiziert und erhalten eine Transplantation von einem passenden Geschwisterspender, falls dieser vorhanden ist. Patienten ohne Geschwisterspender werden haploident von einem verwandten Spender transplantiert. Die Patienten erhalten mit Ausnahme der Stammzellquelle eine nahezu identische Therapie. Diese Studie hat das Ziel zu zeigen, dass eine haploidente Stammzelltransplantation vergleichbar ist mit einer HSZT von einem passenden Geschwisterspender im Hinblick auf Therapierfolg, Morbidität und Mortalität. Die Intention ist, jedem Patienten, der von einer Sichelzellerkrankung betroffen ist, Heilung anzubieten.
DFG-Verfahren Klinische Studien
 
 

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