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Eine vergleichende Analyse sozialer Ungleichheiten im Lebensverlauf von LGBTQ-Bürger_innen in vier europäischen Ländern aus intersektioneller Perspektive
Antragstellerin
Professorin Dr. Maria do Mar Castro Varela
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Politikwissenschaft
Politikwissenschaft
Förderung
Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 360556600
CILIA LGBTQ bringt ein internationales und multidisziplinäres Forschungsteam zusammen, das potenzielle Ungleichheitserfahrungen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Queer Personen (LSBTQ) aus einer Lebensverlaufsperspektive untersucht. Die Untersuchung erfolgt entlang der drei in der Ausschreibung hervorgehobenen Übergänge im Lebensverlauf: Übergänge von Schule/Arbeit, Erwerbsarbeitsleben im mittleren Lebensalter und dem Übergang ins Renten-/Pensionsalter inklusive der Herausforderungen, die sich aus der Endlichkeit des Lebens ergeben. Das zentrale Ziel der Studie ist, eine evidenzbasierte Datengrundlage zu schaffen, welche zum ersten Mal einen internationalen Vergleich von (sozialen) Ungleichheiten über den Lebensverlauf von LSBTQ ermöglicht. Die Analyse erfolgt vergleichend und kontrastierend in Hinsicht auf die in Wechselbeziehung stehenden unterschiedlichen sozialen, historischen, ökonomischen und politischen Hintergründe in vier europäischen Ländern: England, Schottland, Portugal und Deutschland. Das Forschungsvorhaben untersucht zudem, wie sich über den Lebensverlauf Ungleichheiten hinsichtlich Geschlechtsidentität und/oder sexueller Identität von anderen Kategorien, wie Klasse, ethnische Zugehörigkeit, Staatsangehörigkeit, Gesundheit, Behinderung, Religion und Wohnort unterscheiden bzw. überschneiden.In fünf Arbeitspaketen werden die für die Analyse notwendigen Daten unter der Leitung der jeweiligen Wissenschaftsteams in den beteiligten Ländern erhoben. Dafür werden bereits bestehende nationale und internationale Datensätze, neue zu erhebende Daten qualitativer Sozialforschung sowie gesetzliche Regelungen und Dokumente von Organisationen und Praxispartnern herangezogen. Das gewonnene Datenmaterial wird zudem für die Entwicklung eines Multi-Agenten-Simulationsmodells genutzt, um Auskunft über theoretische Entwicklungen in Bezug auf komplexe Lebensverläufe von LSBTQ Personen zu erhalten und um zukünftige Handlungsfelder für die Politik und für weiterführende Forschungsvorhaben zu skizzieren. Die Ergebnisse werden sowohl theoretisch als auch praxisorientiert durch Berichte, soziale Medien, Präsentationen und Öffentlichkeitsarbeit, Wissenstransfer in den jeweiligen Ländern disseminiert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Großbritannien, Portugal
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Dr. Andrew King; Dr. Ana Cristina Santos; Professorin Dr. Yvette Taylor