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Influence of soy isoflavonoids on the detoxification of catechol and quinoid estrogens in vitro

Subject Area Nutritional Sciences
Term from 2007 to 2011
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 35982285
 
Final Report Year 2012

Final Report Abstract

In westlichen Ländern ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankungen bei Frauen. Obwohl einige Risikofaktoren, die zur Entstehung von Brustkrebs bekannt sind, werden die zugrunde liegenden molekularen Mechanismen nicht vollständig verstanden. Auf der Suche nach chemopräventiven Substanzen in der Nahrung wird seit Jahren eine protektive Wirkung von Soja-lsoflavonen, insbesondere dem Genistein, postuliert. Die Wirkungsweise von Genistein auf die initialen Prozesse bei der Brustkrebsentstehung durch körpereigene weibliche Sexualhormone, sind jedoch bisher nicht untersucht und waren Gegenstand dieses Projekts. Das körpereigene weibliche Sexualhormon 17ß-Estradiol kann durch gewebespezifische Enzyme direkt im Brustgewebe gebildet werden und über eine Zwischenstufe (Catecholestrogene) zu reaktiven Biotransformationsprodukten aktiviert werden, die mit der DNA reagieren und so Mutationen hervorrufen können. Die Bildung dieser Stoffe wird im Brustgewebe hauptsächlich durch Inaktivierung der Catecholestrogene verhindert. Weitere Möglichkeiten bieten die enzymvermittelte Abfangreaktion der aktivierten Stoffe mit Glutathion oder deren enzymatische Reduktion zurück zu den Catecholestrogenen. Zum Verständnis der Wirkungsweise von Genistein auf Zellen der weiblichen Brustdrüse wurde deshalb im Rahmen dieses Projektes 1) der Einfluss von Genistein auf die Expression von 17ß-Estradiol-metabolisierenden Enzymen in kultivierten menschlichen Brustkrebszellen (MCF-7 BUS) und 2) die Auswirkungen eines veränderten 17ß-Estradiol Metabolismus auf das mutagene Potenzial von 17ß-Estradiol und Catecholestrogenen in kultivierten Säugerzellen untersucht. Steroidfrei kultivierte MCF-7 BUS Zellen erwiesen sich als geeignetes Modelsystem für die Metabolisierung von 17ß-Estradiol in der weiblichen Brustdrüse. Genistein induzierte in diesen, wie erwartet, Estrogenrezeptor alpha-abhängig die Proliferation und bewirkte auf mRNA Ebene eine Reduktion des Enzyms, das die effektivste Inaktivierung von Catecholestrogenen im Brustdrüsengewebe katalysiert. Die daraus resultierende verringerte Enzymaktivität wurde durch eine geringere Methylierung von einem Catecholestrogen (4-H0-17ß-Estradiol) quantitativ belegt. Darüber hinaus reduzierte Genistein die Transkriptmengen sowohl von weiteren 17ß-Estradiolmetabolisierenden Enzyme als auch von Indikatoren für genatoxischen Stress. Das Catecholestrogen 4-H0-17ß-Estradiol induzierte in kultivierten Lungenfibroblasen des Chinesischen Hamsters (V79 Zellen) konzentrationsabhängig, aber statistisch nicht signifikant die Anzahl von Mutanten, die in der höchsten Konzentration durch gleichzeitige kompetitive Hemmung der Methylierungsenzyme leicht verstärkt wurde. Im Gegensatz dazu führte die intrazelluläre Bildung von Catecholestrogenen in transgenen V79 Zellen auch nach verlängerter Inkubationszeit von bis zu 3 Wochen zu keiner substanzbedingten Steigerung der Mutationsrate im gleichen Testsystem. Zusätzliche, bewertungsrelevante Informationen könnten aus dem Mutationsspektrum der erhaltenen Mutanten im Vergleich zur Negativkontrolle gewonnen werden. Die Etablierung einer Methode zur Bestimmung des Mutationsspektrums dieser Mutanten wurde im Rahmen dieses Projektes abgeschlossen. Ebenso wurde der random mutation capture assay erfolgreich in kultivierten MCF-7 BUS etabliert, wodurch die Bestimmung der Mutationsfrequenz in einem beliebigen Gen ermöglich wird, die mit dem Einfluss von Genistein auf die Transkriptmenge 17ß-Estradiol-metabolisierender Enzyme oder Indikatoren für genatoxischen Stress korreliert werden kann.

Publications

  • (2008). Gene expression of 17beta-estradiol-metabolizing isozymes: comparison of normal human mammary gland to normal human liver and to cultured human breast adenocarcinoma cells. Adv. Exp. Med. Biol. 617, 617-624
    Lehmann L, Wagner J
  • (2008). Intracellular glutathione level as indicator for genotoxic and oxidative stress: Method development and application on estrogen catechols. Gesellschaft für Umwelt-Mutationsforschung (GUM) Workshop „Oxidative stress and genomic damage“ (10. Oktober 2008, Würzburg, Deutschland)
    Schmalbach K, Zettner MA, Jäger S, Lehmann L
  • (2008). Phytoestrogens modulate the expression of 17beta-estradiol metabolizing enzymes in cultured MCF-7 cells. Adv. Exp. Med. Biol. 617, 625-632
    Wagner J, Jiang L, Lehmann L
  • (2008). Soy isoflavones reduce the expression of catechol-O-methyltransferase in cultured MCF-7 cells. Carcinogenesis 29, 363-370
    Lehmann L, Jiang L, Wagner J
  • (2012). Gene mutagenic potential and metabolite profile of 17β-estradiol in cultured V79 cells expressing human cytochrome P450 1A1. Naunyn-Schmiedeberg's Arch. Pharmacol., 385, 244, S56. 78. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie (DGPT), 19. - 22.03.2012, Dresden
    Martínez Jaramillo D, Lehmann L
  • (2012). Increased mutant frequency in V79 cells expressing human CYP P450 1B1. Toxicol. Letters 211S, P09-13. 48th Congress of the European Societies of Toxicology (EUROTOX), 17.-20.06.2012, Stockholm, Schweden
    Schlechtweg A, Esch HL, Martínez Jaramillo D, Lehmann L
  • (2012). Spontaneous mutation frequency in normal human mammary gland tissue. Toxicol. Letters 211S, P23-12. 48th Congress of the European Societies of Toxicology (EUROTOX), 17.-20.06.2012, Stockholm, Schweden
    Schmalbach K, Lehmann L
 
 

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