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MuseOMICS als Mittel zur Fehlersuche im DNA-Barcoding: die Untersuchung der Gründe für taxonomische Inkongruenz bei phytophagen Hymenoptera und Orthoptera durch 'hybridization capture' mit RAD-Sonden.

Fachliche Zuordnung Systematik und Morphologie der Tiere
Bioinformatik und Theoretische Biologie
Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 351237598
 
DNA-Barcoding hat sich als ein präzises Werkzeug zur Artbestimmung bei Tieren erwiesen, führt jedoch bei einzelnen Gruppen nicht zum erwarteten Ergebnis. Insbesondere bei den ökologisch wichtigen phytophagen Hymenoptera und Orthoptera stimmen bei vielen Arten die Ergebnisse des Barcoding nicht mit denen überein, die mit traditionellen taxonomischen Methoden erzielt wurden. So finden sich oft finden sich Gruppen nahe verwandter Arten, deren Barcodes keine oder nur sehr geringe Unterschiede aufweisen. Unsere umfangreiche Referenzdatenbank zu DNA-Barcodes sowie unsere taxonomische Expertise, gekoppelt mit der Verfügbarkeit sicher bestimmter Belegexemplare an der Zoologischen Staatssammlung München, bilden einen idealen Ausgangspunkt für Untersuchung sonst kaum auflösbarer Artkomplexe. Wir verwenden zwei innovative Methoden, ddRAD und hyRAD-Sequenzierungen, zur Erfassung phylogenetischer Daten von Taxa mit identischen mitochondrialen Barcodes und verwenden diese genomischen Elemente zur Untersuchung des möglichen Einflusses von Introgression oder 'incomplete lineage sorting' bei diesen Arten. In einem multidisziplinären Ansatz kombinieren wir dann populationsgenetische Daten mit Merkmalen zur Morphologie, zu Wirtspflanzen, zur Biogeographie und zur Populationsstruktur, um festzustellen, welche dieser Faktoren möglicherweise mit Introgression korreliert sind. Auf der Grundlage unserer Ergebnisse entwickeln wir Richtlinien zum Umgang mit Taxa, die durch identischen Barcodes gekennzeichnet sind, zuerst spezifisch für die internationale BOLD Barcode Datenbank und danach allgemein als 'best practice guideline' in der Biodiversitätsforschung.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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