Secondary Prevention of Schizophrenia. A randomized controlled trial
Final Report Abstract
Hintergrund: Obwohl ermutigen Ergebnisse aus randomisiert und kontrollierten Studien zur Wirksamkeit von atypischen Antipsychotika und Psychotherapie vorliegen, sind diese Resultate noch als vorläufig anzusehen und es lässt sich gegenwärtig nicht sagen, ob diese Interventionen hinsichtlich der Reduzierung des Übergangs in eine Psychose vergleichbar sind. Daher wurde die PREVENT Studie als multizentrische, prospektive, verblindete, randomisierte und kontrollierte Studie entworfen um die differenzielle Effektivität 1. eines Antipsychotikums der zweiten Generation (Aripiprazole) und Clinical Management (ARI + CM) sowie 2. Kognitiver Verhaltenstherapie (KVT) mit 3. Plazebo und Clinical Management (PL + CM) zu vergleichen. Methode: Probanden im Alter von 18-49 Jahren, bei welchen ein erhöhtes Psychoserisiko aufgrund der Ultra-High-Risk-Kriterien und/ oder der Basissymptomkriterien festgestellt wurde, wurden bei Einschluss in die Studie sowie nach 28 und 52 Wochen auf ihren psychopathologischen Status von einem unabhängigen, verblindeten Rater untersucht. Die primäre Zielgröße war Progression to Psychosis, welche den Übergang in die Psychose, aber auch den Übergang von einem frühen initialen Prodrom (definiert durch das ausschließliche Auftreten von COGDIS-Kriterien oder abnehmendes Funktionsniveau in Kombination mit einer positiven Familienanamnese Verwandter ersten Grades oder einer schizotypen Störung sensu ICD-10) in ein spätes initiales Prodrom (definiert durch das Auftreten von attenuierter Positivsymptome oder Brief Limited Intermittent Psychotic Symptoms) einschloss. Die sekundäre Zielgröße war der Übergang in die Psychose (definiert durch eines oder mehrere der fünf SOPS Positivitems in einer Ausprägung von sechs länger als sieben Tage). Ergebnisse: Von 611 geeigneten Personen wurden 280 randomisiert. Das Full Analysis Set umfasste 216 Teilnehmer [Durchschnittsalter 24,4 (5,1) Jahre; ungefähr 66 % männlich]. Bezüglich der primären Zielgröße zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen den drei Studienarmen (p > 0,05), allerdings zeigte sich eine klinisch bedeutsame Reduktion in der KVT-Bedingung (KVT: 19,2 %; ARI+CM: 26,8 %; PL+CM: 30,0 %). Der explorative paarweise Vergleich von KVT mit PL + CM zeigte bei einseitiger Testung einen statistischen abgesicherten Vorteil zugunsten von KVT (p< 0,05). Bezüglich des sekundären Zielkriteriums Transition to Psychosis gab es zwischen den drei Studienarmen keinen statistischen Unterschied (p > 0,05). Die paarweisen explorativen Vergleiche ergaben bei ungerichteter Testung einen Hinweis auf dem Trendlevel für die Überlegenheit von KVT im Vergleich zu CM + ARI (p ≈ 0,05). Die Drop-Out Raten unterschieden sich zwischen den drei Studienarmen (p<0,05). Hier zeigte sich, dass die Teilnehmer in den Bedingungen ARI + CM und PL + CM die Studie früher beendeten als die Teilnehmer in der KVT-Bedingung. Diskussion: Es zeigt sich eine klinisch bedeutsame Reduktion (ungefähr 30 %) bezüglich der primären Zielgröße sowie bezüglich der sekundären Zielgröße (ungefähr 40 %) zugunsten von KVT. Die geringeren Drop-Out Raten in KVT könnten für höhere Adhärenz und Akzeptanz innerhalb dieser Intervention sprechen. Überraschenderweise zeigte sich kein Unterschied zwischen den Bedingungen ARI + CM und PL + CM. Insgesamt sprechen unsere Erfahrungen aus dieser Studie dafür, dass die zumeist jüngeren Teilnehmer schwierig für ein längeres Pharmakotherapieangebot zu gewinnen sind.
Publications
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