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Hyperspektrale Untersuchungsmethoden und die Entwicklung einer digitalen Toolbox für die Erforschung und Vermittlung fragmentarischer Wandmalerei

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 346794980
 
Mit diesem Nachfolge-Projekt soll die interdisziplinäre Erforschung des fragmentarischen Wandmalereizyklus zu den Wissenschaften und Künsten aus den 1440er Jahren in der ehem. Bibliothek der Brandenburger Domklausur mittels digitaler Visualisierung und Teilrekonstruktion abgeschlossen werden, unter Anwendung und Weiterentwicklung der hierfür im Erstprojekt entwickelten innovativen Methoden und Techniken. Die hiermit erzielbaren Erkenntnisse sind bedeutsam für die Kunst- und Kulturgeschichte der Mark Brandenburg im 15. Jh. Zudem sollen wissenschaftlich fundierte Modelle der Vermittlung dieser Ergebnisse an ein breiteres Publikum erarbeitet werden, mittels Augmented Reality und 3D-Simulation, mit einer klaren Unterscheidbarkeit von real vorhandenen Befunden, auf Analogien beruhenden Ergänzungen und „narrativen“ Elementen. Anhand weiterer Fallbeispiele fragmentarischer Wandmalereizyklen des 15. Jh. im Chorraum der Johanniskirche in Brandenburg an der Havel und in der Abtei von Kloster Zinna bei Jüterbog soll die erarbeitete, weitestgehend nicht-invasive Vorgehensweise unter anderen Voraussetzungen (in Bezug auf die nachweisbaren historischen Materialien und Maltechniken, auf frühere Überarbeitungen und den heutigen Erhaltungszustand) erprobt und evaluiert werden. Dabei sind, wie in der Brandenburger Domklausur, wichtige Erkenntnisse zu den komplexen Bildprogrammen und ihrer künstlerischen Umsetzung sowie zur Funktionsgeschichte der ausgemalten Räumlichkeiten zu erwarten. Eine methodische und technische Optimierung der im ersten Projekt entwickelten Visualisierungsmethoden soll auf der Basis breiter angelegter naturwissenschaftlicher Untersuchungen erfolgen, mit Einsatz weiterer Geräte und technischer Möglichkeiten, in enger Kooperation mit dem Fraunhofer Institut IFF Magdeburg und der TUM Technische Universität München. Das Ergebnis dieser Weiterentwicklung soll eine digitale Toolbox für den Einsatz bei interdisziplinären Projekten für die Forschung am Kulturerbe sein, unter Integration verschiedener technischer Verfahren und Untersuchungsmethoden. Diese digitale Toolbox soll auch für „Low Budget“ Projekte in der Denkmalpflege nutzbar gemacht werden, weil sie mit nicht-invasiven Methoden eine zunächst „grobmaschige“ Übersichtsuntersuchung und damit Erkenntnisse ermöglicht, auf deren Grundlage über weiterführende Fragestellungen und eine differenzierte, substanzschonende Arbeitsweise entschieden werden kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Dr. Angela Weyer
 
 

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