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Nevali Cori I-Halaf- und Frühbronzezeit - Autor Jörg Becker
Antragsteller
Professor Dr. Harald Hauptmann (†)
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 2006 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 34569824
In sieben Kampagnen zwischen 1983 und 1991 sind in Nevali Cori im Distrikt Hilvan der südosttürkischen Provinz Sanliurfa im Gebiet des Atatürk-Stausees mit Mitteln der DFG Rettungsgrabungen unternommen worden, die der Untersuchung einer Siedlung des akeramischen Neolithikums (Schicht I-V) galten. In den jüngsten Schichten wurden auch Siedlungen der Halaf-Kultur (VI) und der Frühbronzezeit I (VII) freigelegt. In dem von J. Becker (Halle) zum Druck vorbereiteten Manuskript ,Nevali Cori I' werden Keramik und Kleinfunde aus diesen beiden jüngsten Bauschichten vorgelegt. Die lithischen Funde werden von L. Herling (Heidelberg) vorgestellt. Die Auswertung der aus einem halafzeitlichen Gehöft stammenden Keramik trägt dazu bei, die Einbindung einer in sich geschlossenen "südosttürkischen Gruppe" innerhalb der (mittleren) Halaf-Zeit (6. Jt. v. Chr.) in ihrem westlichen Verbreitungsgebiet zu präzisieren. Das Fundmaterial der älteren Frühbronzezeit ergibt eine wichtige Ergänzung zu gleichzeitigen Befunden in der Südosttürkei (u.a. Hassek 2-0). Die in Nevali Cori (FB Ib) und Hassek (FB la/b) belegte Frühbronzezeit I bildet eine Übergangsstufe zwischen dem Uruk-Horizont und der frühurbanen Entwicklung des 3. Jts. v. Chr. im obermesopotamischen Kulturraum. Dank der umfassenden Analyse ist es möglich, den älter-frühbronzezeitlichen Horizont am Oberen Euphrat (Arslantepe VIB2, Norsuntepe 30-25) mit dem "Hassek-Horizont" Ober- und Nordmesopotamiens besser als bisher zu verbinden. Nevali Cori VII ergab nicht nur einen Einblick in die Siedlungsform und keramische Entwicklung am Mitteleuphrat, sondern auch neue Erkenntnisse zu Bestattungsformen und vor allem zur Metallurgie am Beginn des 3. Jahrtausends v. Chr. in dieser Mesopotamien und Anatolien verbindenden Region.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen