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Schulische Merkmale und Unterricht: Wie Schulmerkmale die Bedingungen von Unterricht und motivationale Merkmale von Lehrkräften verändern können.

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 336226300
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel des Projekts „Schulische Merkmale und Unterricht“ war es, schulische Merkmale bei der Analyse von Unterrichtsqualität und deren Zusammenhänge mit motivationalen Merkmalen zu berücksichtigen. Damit wurde einerseits untersucht, inwieweit Schulen (u.a. Schulleitungen und Lehrerkollegien) einen Einfluss auf die Unterrichtsqualität von Lehrkräften haben können, und andererseits, inwieweit für die Zusammenhänge zwischen Lehrermotivation und Unterricht auch Merkmale der Schule bzw. die Interaktion mit anderen Kolleg*innen berücksichtigt werden sollte. Grundlage war die Re-Analyse von Daten der PISA 2003-Studie, bei der mehrere Lehrkräfte pro Schule befragt wurden. Damit war eine Voraussetzung in der Datenstruktur gegeben, um die Zusammenhänge nicht nur auf Individual- sondern auch auf Schulebene zu analysieren. Eine Datenlage, wie sie sonst nur durch enormen Erhebungsaufwand erzielt hätte werden können. Die Ergebnisse des Projekts deuten darauf hin, dass sich Schulen – wenn auch in geringem Umfang – systematisch in ihrer Unterrichtsqualität unterscheiden und dass schulische Variablen wie die sozioökonomische Zusammensetzung der Schülerschaft, Führungseigenschaften der Schulleitungen, Kooperation von Lehrkräften oder das leistungsorientierte Klima an einer Schule im Zusammenhang mit den Unterrichtsvariablen stehen. Wenn auch theoretische Annahmen der Wirkmechanismen schulischer Merkmale auf Unterrichtsmerkmale zukünftig weiter auszudifferenzieren sind, hat dieser Befund wichtige Implikationen für die Praxis. Soll Unterrichtsqualität als Kriterium für Schul- und Lehrerbeurteilungen herangezogen werden, müssen systematische Unterschiede zwischen Schulen berücksichtig werden, um Vergleichbarkeit sicherzustellen. Darüber hinaus wurden im Projekt wichtige Erkenntnisse im Hinblick auf die Motivation von Lehrkräften gewonnen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass bei der Analyse von Lehrermotivation auch die motivationale Zusammensetzung des Kollegiums ebenso wie das Zusammenspiel mit anderen schulischen Merkmalen betrachtet werden sollen. Zwar konnten die erwarteten Interaktionen über alle Indikatoren der Unterrichtsqualität ebenso wie über alle betrachteten schulischen Merkmale hinweg nicht bestätigt werden. Die inkonsistenten Befunde stellen nichtsdestotrotz einen ersten Hinweis darauf dar, dass es beispielsweise für das disziplinierende Verhalten von Lehrkräften einen Unterschied macht, ob sich Lehrkräfte in einem hoch- vs. niedrig-motivierten Kollegium befinden oder dass Zusammenhänge zwischen Motivation und Unterricht dann am größten sind, wenn auch schulische Merkmale hoch eingeschätzt werden. Insgesamt weisen die relativ geringen Interaktionseffekte jedoch darauf hin, dass Unterrichtsqualität zu weiten Teilen von individuellen Merkmalen der Lehrkraft abhängig ist. Das Zusammenspiel von individuellen Lehrermerkmalen und Kontextmerkmalen spielt möglicherweise bei stärker kollektiven Tätigkeiten (z. B. Team Teaching) eine bedeutsamere Rolle. Insgesamt stellen die entstandenen Arbeiten eine Erweiterung der empirischen Unterrichtsforschung ebenso wie der Lehrermotivationsforschung dar, indem Unterrichtsmerkmale und die Zusammenhänge zwischen Lehrermotivation und Unterricht auch auf Ebene der Schule analysiert wurden. Das Projekt leistet damit einen entscheidenden Beitrag bei der Analyse, inwieweit die implizite Annahme, Zusammenhänge motivationaler Merkmale von Lehrkräften allein auf der Ebene der Lehrkräfte zu modellieren, gültig ist. Die Bedeutung schulischer Merkmale werden in einem zukünftigen Forschungsprogramm weiter untersucht.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2019, August). School resources for teaching: How between-school variance in instructional quality can be explained. 18th Biennial EARLI Conference for Research on Learning and Instruction, Aachen
    Holzberger, D.
 
 

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