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Wer erhält gute Noten, wird angemessen beurteilt und wiederholt eine Klassenstufe? Zusammenhänge zwischen Lehrerentscheidungen und der Schülerpersönlichkeit
Antragstellerin
Professorin Dr. Andrea Westphal
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 336145709
Schulnoten und Versetzungsentscheidungen können eine entscheidende Rolle für die Bildungslaufbahn spielen. Wenn Lehrkräfte Schulnoten vergeben oder darüber entscheiden, ob ein/e Schüler/in regulär in die nächste Klassenstufe versetzt wird, stützen sie ihr Urteil nicht allein auf Leistungsindikatoren. Das beantragte Projekt soll klären, inwiefern Lehrkräfte bei der Notenvergabe und bei Versetzungsentscheidungen zusätzlich zur Schulleistung stabile Persönlichkeitsmerkmale der Schüler/innen (Big Five) anerkennend einbeziehen. Dabei sollen auch geschlechtsdifferentielle Effekte der Persönlichkeitsmerkmale untersucht werden. Zudem prüfen wir, inwiefern bestimmte Persönlichkeitsausprägungen von Schüler/innen angemessene Leistungsbeurteilungen begünstigen können. Für die Untersuchung der Fragestellungen sollen Daten der Startkohorte 4 der National Educational Panel Study (NEPS) herangezogen werden. Das NEPS ist eine längsschnittlich angelegte repräsentative Erhebung und eignet sich mit seinem sehr großen Stichprobenumfang (N = 16.425 Schüler/innen des 9. Jahrgangs) optimal für die skizzierten Studien. In Teilstudie 1 sollen Mehrebenenanalysen durchgeführt werden, in denen wir Halbjahresnoten durch Persönlichkeitsmerkmale der Schüler/innen vorhersagen. In Teilstudie 2 soll anhand logistischer Mehrebenenanalysen das Klassenwiederholen durch Persönlichkeitsmerkmale der Schüler/innen vorhergesagt werden. Auch Testleistungen, Selbstkonzepte, familiärer Hintergrund und mittlere Klassenleistung finden Berücksichtigung.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen