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Der Aristotelismus in Helmstedt: Karriere eines europäischen Paradigmas
Antragsteller
Dr. Hartmut Beyer; Professor Dr. Bernd Roling
Fachliche Zuordnung
Geschichte der Philosophie
Förderung
Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 334218274
Das Projekt fragt nach Wirksamkeit und Grenzen des Aristotelismus als wissenschaftliches Paradigma. Dazu wird die Epoche zwischen der Etablierung des Aristotelismus und seinem Bedeutungsverlust im späten 17. Jahrhundert an einer der renommiertesten Bildungseinrichtungen des damaligen Reiches in den Blick genommen. Anstelle der in der Forschung verbreiteten Perspektivierung des Aristotelismus auf das Luthertum soll die Arbeitshypothese verfolgt werden, dass der Helmstedter Aristotelismus von einem wissenschaftlichen Professionalismus getragen war, der dank der Vision eines gemeinsamen Paradigmas aller Disziplinen für einige Jahrzehnte eine hegemoniale Stellung behaupten konnte. Zu fragen ist, inwieweit dieser methodische Aristotelismus die Lehre, das Weltbild und das Selbstverständnis der Helmstedter Philosophen prägte und wie lange er sich gegenüber alternativen wissenschaftlichen Modellen halten konnte. Das Projekt kombiniert mehrere methodische Zugriffe: Die Untersuchung des Lehrprofils anhand der erhaltenen seriellen Quellen, die Aufarbeitung eines Teils der wissenschaftlichen Diskussion anhand bestimmter Bruchstellen des aristotelischen Weltbildes und die Rekonstruktion der Vermittlung des Aristotelismus in akademischen Programmschriften. Hinzu kommt die Frage nach der Rolle des Aristotelismus im Werk einzelner, bislang unterforschter, Helmstedter Gelehrter.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen