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Netzwerke des Vertrauens. Sozial- und kulturgeschichtliche Grundlagen des Welthandels am Beispiel der Handelsfirma Gebrüder Volkart, 1851-1999

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 32707248
 
Der Welthandel mit Massengütern trug entschieden dazu bei, dass sich im 19. Jahrhundert ein weltweiter Wirtschaftsraum herausbildete. Dennoch gibt es bisher erst sehr wenige detaillierte, auch die Akteure berücksichtigende Forschungen zu diesem Bereich. Das Projekt möchte diese Lücke schließen. Dabei sollen die Mechanismen des Welthandels am Beispiel des Schweizer Handelshauses Gebrüder Volkart untersucht werden. Volkart exportierte ab 1851 Baumwolle und andere Kolonialwaren aus Indien und wurde bis Mitte des 20. Jahrhunderts zu einer der wichtigsten Kaffee- und Baumwollhandelsfirmen der Welt. Für die Untersuchung kann auf einen umfangreichen, bisher weitgehend unerschlossenen Quellenbestand zurückgegriffen werden. Die Studie wird durch drei Hauptthesen strukturiert: Erstens wird die Annahme vorausgesetzt, dass die Expansion der Weltwirtschaft nicht unabhängig von persönlichen Interaktionen, die sich zu Netzwerken verdichten, gedacht werden kann. Zweitens soll die Vermutung geprüft werden, dass Welthandelsfirmen in den jeweiligen Gastländern auf leistungsfähige lokale Handels- und Produktionsnetze trafen, die ihnen den Aufbau von Geschäftsbeziehungen erleichterten, an deren Geschäftspraktiken sie sich aber anzupassen hatten. Drittens soll das historische Material mit der These konfrontiert werden, dass die Generierung von Vertrauenskapital zentral für den geschäftlichen Erfolg war. Damit strebt das Projekt in doppelter Hinsicht einen Brückenschlag an: einerseits zwischen Wirtschafts- und Kulturgeschichte, andererseits zwischen nationaler Geschichte und Globalgeschichte. Gerade der Welthandel, aus unternehmensgeschichtlicher Perspektive gesehen, stellt für einen solchen Zugang einen vielversprechenden Ansatzpunkt dar.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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