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Die ontogenetische Variabilität des Mitteltriassischen Pseudosuchiers Batrachotomus kupferzellensis und ihre Bedeutung für die Paläobiologie der frühen Archosaurier
Antragsteller
Dr. Christian Foth
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 325969278
Die Gruppe der Archosauria besteht aus zwei Hauptgruppen, die Ornithodira (inklusive heutiger Vögel) und die Pseudosuchia (inklusive heutiger Krokodile), und repräsentiert eine der erfolgreichsten Gruppen innerhalb der Tetrapoden. Das größte Teil unseres Wissens über die Paläobiologie mesozoischer Archosaurier (z.B. innerartliche Variation, Wachstumsphysiologie und funktionale Morphologie) stammt von den Ornithodira (d.h. nicht-Vogel Dinosaurier und Pterosaurier), während entsprechendes Wissen bei frühen Pseudosuchia bisher begrenzt ist, obwohl letztere eine große taxonomische und ökologische Diversität entwickelten, insbesondere in der Trias. Der Pseudosuchier Batrachotomus kupferzellensis aus den mitteltriassischen Aufschlüssen Baden-Württembergs, der einen der terrestrischer Großräuber dieser Zeit repräsentiert, ist durch mehrere Exemplare in unterschiedlichen ontogenetischen Stadien belegt. Daher ist das Ziel des beantragten Projektes am Bespiel von Batrachotomus kupferzellensis tiefere Einblicke in die Paläobiologie der frühen Pseudosuchier zu gewinnen. Folgende wichtige Fragen sollen im Rahmen des Projekts beantwortet werden: Wie lange brauchte Batrachotomus kupferzellensis zum Erreichen der vollen Körpergröße und wann wurde es geschlechtsreif? Inwieweit wurde das Wachstum durch Saisonalität beeinflusst? Was sagt uns das über die Wachstumsraten, und wuchsen die unterschiedlichen Körperregionen gleichmäßig? Was sind die wichtigsten ontogenetischen Veränderungen im Skelettbau von Batrachotomus kupferzellensis? Gibt es Veränderungen in der Bezahnung (z.B. Kerbung und Zahnmorphologie)? Geben diese Daten Hinweise auf ontogenetisch-bedingte Unterschiede in der Ökologie, z.B. im Bezug auf Fortbewegung und Fressverhalten? Beim Vergleich mit heutigen Krokodilen und weiteren frühen Pseudosuchiern und frühen Dinosauriern, geben die Erkenntnisse zur Ontogenese von Batrachotomus kupferzellensis Hinweise auf heterochronische Entwicklungen in der frühen Evolution der Archosaurier? Was sind die ursprünglichen Muster der Ontogenese und des Wachstums bei der Stammart der Archosaurier? Zur Beantwortung dieser Fragen sollen Knochenhistologie, Morphometrie, osteologische Studien sowie die dreidimensionale Rekonstruktion interner Strukturen des Schädels, die auf Micro-CT-Untersuchungen basieren, durchgeführt werden. Das beantragte Projekt wird neue Erkenntnisse zur Paläobiologie von Batrachotomus kupferzellensis and nahe verwandten Arten und ihrer Rolle als Großräuber in den terrestrischen Ökosystemen der Trias liefern. Durch den breiten Vergleich mit anderen Archosauriformes, wird dieses Projekt weiterhin auch neue Einblicke in die Paläobiologie triassischer Pseudosuchier und früher Archosaurier im Allgemeinen geben.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Dr. Nicole Klein; Professor Dr. Rainer Schoch
Kooperationspartner
Dr. Hans Hagdorn