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Von Wahrnehmung zu Überzeugungen und zurück-Eine formale Erkenntnistheorie der Wahrnehmung

Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 325247545
 
Die Idee ist so alt wie die Philosophie: wir bilden unsere Wahrnehmungsüberzeugungen auf der Basis von Wahrnehmungserfahrungen und diese Wahrnehmungserfahrungen sind es auch, die wir heranziehen, um unsere Wahrnehmungsüberzeugungen zu rechtfertigen. Dies entspricht dem ersten Schritt, um zu rationalen Überzeugungen zu gelangen. Der zweite besteht darin, auf Basis der Wahrnehmungsüberzeugungen bzw. der Beobachtungsdaten Theorien, Hypothesen und Vorhersagen über die Welt zu bilden, zu testen und zu bestätigen und schlussendlich zu akzeptieren. In Bezug auf diesen zweiten Schritt wurden besonders in der formalen Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie große Fortschritte gemacht. In Bezug auf den ersten Schritt sind die Fortschritte gerade in der formalen Philosophie gering. Nur in letzter Zeit zeichnen sich hier Fortschritte ab, zumeist vorangebracht von Philosophen, die am Schnittpunkt zwischen formaler Erkenntnistheorie, Philosophie des Geistes und der Kognition arbeiten. Genau hier nimmt das Projekt seinen Ansatz. Das übergeordnete Ziel des Projektes Von der Wahrnehmung zur Überzeugung und Zurück ist es, den ersten Schritt zur rationalen Überzeugungsbildung im Detail zu untersuchen und den Fokus auf Rechtfertigungsbeziehungen zwischen Wahrnehmungserfahrungen und Wahrnehmungsüberzeugungen zu richten. Das Projekt verfolgt dabei einen Ansatz, den ich die formale Erkenntnistheorie der Wahrnehmung nenne. Zu diesem Zweck, zielt das Projekt darauf ab, sehr erfolgreiche Werkzeuge aus der formalen Erkenntnistheorie und der Philosophie der Kognition zu kombinieren: die Wahrscheinlichkeitstheorie - mit deren Hilfe wir rationales Räsonieren modellieren können - und der Conceptual Spaces (Begriffsräume) Ansatz von Gärdenfors - mit dessen Hilfe wir den Inhalt von Wahrnehmungserfahrungen und von begrifflichem Denken modellieren können. Basierend auf diesen gemeinsamen Rahmen können wird eine Rechtfertigungstheorie formulieren, die es erlaubt, begriffliche Wahrnehmungsüberzeugungen durch nicht begriffliche Wahrnehmungserfahrungen zu rechtfertigen und zu verstehen, wie man Begriffe allein aus der nicht begrifflichen Wahrnehmungserfahrung erlernen kann.
DFG-Verfahren Emmy Noether-Nachwuchsgruppen
 
 

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