Decentralization in the Arab World: Morocco, Tunisia, Egypt and Jordan from a comparative perspective
Final Report Abstract
Die Abwesenheit von Föderalismus in der Region des Nahen und Mittleren Osten ist aufgrund der fehlenden Demokratisierung der meisten politischen Ordnungen nicht überraschend. Dennoch fallen seit den 1990er Jahren zahlreiche Dezentralisierungsbemühungen auf, die zu Beginn vor allem von internationalen Förderorganisationen lanciert wurden, in ihrem Glauben an eine positive Beeinflussung eines demokratischen Transformationsprozesses. Normative Fragen nach einem möglichen Regimewechsel und auch die Rolle von externen Akteuren haben uns in unseren Forschungsarbeiten nicht interessiert. Unsere Frage stellte vor allem auf das „Warum“ und das „Wie“ ab. Hier konnten wir einerseits das kreative Bespielen von Dezentralisierungspolitik zum Zwecke autokratischer Herrschaftssicherung und andererseits den Einfluss von neopatrimonialen Netzwerken auf der intermediären, d.h. regionalen Ebene, mit ihren vertikalen Verflechtungen zur zentralstaatlichen und lokalen Ebene, zeigen. Die demokratische Transition in Tunesien seit 2011 war hierfür zusätzlich ein interessanter Kontrollfall. Die durch zahlreiche Stressfaktoren herausgeforderte Konsolidierung der Demokratie wurde auch durch die Kontinuität und Persistenz alter neopatrimonialer Elitennetzwerke herausgefordert, die das in der neuen Verfassung niedergeschriebene Dezentralisierungsgebot in der Umsetzung verzögerten, substantiell „verwässerten“ und letztlich in der Ausgestaltung beeinflussten. Durch die zahlreichen Teilnahmen an Tagungen und Konferenzen ist unser Konzept eingeführt und wird in der einschlägigen Debatte auch lebhaft rezipiert (z.B. The Program on Governance and Local Development (GLD), Universität Göteborg). Ferner konnten unsere Ergebnisse auch parallel über Beratungstätigkeiten des gesamten Projektteams, u.a. für das Auswärtige Amt (AA) und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in die Politikberatung eingespeist werden. Gleiches gilt für die enge Kooperation mit im Bereich der Dezentralisierung tätigen politischen Stiftungen (v.a. in Tunis und Rabat) sowie für zahlreiche Vorträge des gesamten Projektteams in der politischen Erwachsenenbildung.
Publications
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(See online at https://doi.org/10.5771/9783845296579-139) - (2018). Die politische Ordnung in Tunesien und die Beziehungen mit der EU seit 2011: Dezentralisierung als Blaupause?, in: Institut für Europäische Politik, IEP Research Paper, No. 03/18, Berlin
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Demmelhuber, T., R. Sturm, & E. Vollmann
(See online at https://doi.org/10.1080/13629395.2018.1559391) - (2020). Dezentralisierung – die pragmatische Alternative zum Föderalismus in Autokratien? Der Fall Marokko, in: Europäisches Zentrum für Föderalismusforschung (Hrsg.), Jahrbuch des Föderalismus 2020, Baden-Baden: Nomos, S. 179-194
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(See online at https://doi.org/10.5771/9783748910817-179) - (2020): Comparative Decentralization in the MENA, in: M. Shalaby, C. Weiss, E. Lust, K. Kao, E. Vollmann, S. Bergh, E. Karmel, M. Bohn, I. Kherigi, & Z. Kadirbeyoglu, The Dynamics of Decentralization in the MENA: Processes, Outcomes, and Obstacles, GLD Working Paper No. 31 2020, Gothenburg: GLD, S. 9-22
Vollmann, E.
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Demmelhuber, T. & R. Sturm
(See online at https://doi.org/10.5771/9783748920731)