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Kritische Erwerbsbiographien, psychosoziale Arbeitsbelastungen und Gesundheit: die CONSTANCES Studie

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 324477798
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt wertete Befragungsdaten der französischen CONSTANCES Studie aus und untersuchte Zusammenhänge zwischen kritischen Erwerbsbiographien, psychosozialen Arbeitsbelastungen und Gesundheit. Insbesondere ging es um die Frage, ob zurückliegende Erwerbsbiographien mit Arbeitsstress einhergehen und Auswirkungen auf physische, kognitive und affektive Funktionseinschränkungen der Befragten im mittleren Lebensalter haben können. Die CONSTANCES Studie bietet dazu umfangreichen Informationen zu zurückliegenden Erwerbsbiographien, Arbeitsbedingungen und Gesundheit von bis zu 200 000 Frauen und Männern. Das Projekt wurde in Kooperation mit französischen Wissenschaftlern bearbeitet. Alle Arbeitspakete konnten wie geplant durchgeführt, und Ergebnisse entlang der Forschungsfragen erzielt werden. Zudem konnten methodische und theoretische Kompetenzen vertieft werden, woraus sich ein DFG-Anschlussprojekt entwickelte. Inhaltlich liefern die Ergebnisse empirische Evidenz dafür, dass kritische Erwerbsbiographien mit vergleichsweise höheren physischen und psychosozialen Arbeitsbelastungen einhergehen. Zurückliegende kritische Erwerbsbiographien und Arbeitsbelastungen sind zudem mit aktuellen physischen, kognitiven und affektiven Funktionseinschränkungen assoziiert. Zu den gesundheitsschädigenden Merkmalen der Erwerbsbiographien zählen insbesondere diskontinuierliche (z.B. Phasen der Arbeitslosigkeit), prekäre (z.B. Phasen befristeter Beschäftigung) und benachteiligte (z.B. kontinuierlich niedrige berufliche Position) Erwerbsbiographien. Auf konzeptioneller Ebene führte das Projekt mit der Übertragung zentraler theoretischer Dimensionen existierender Arbeitsstressmodelle (Anforderungs-Kontroll-Modell; Modell beruflicher Gratifikationskrisen) auf Erwerbsbiographien zu einer Erweiterung medizinsoziologischer Arbeitsbelastungsforschung. Das Projekt lieferte damit wichtige Hinweise für präventiven Handlungsbedarf bei benachteiligten Bevölkerungsgruppen im Erwerbsalter.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2019). Adverse employment histories and health functioning: the CONSTANCES study. International Journal of Epidemiology, 48(2), 402-414
    Wahrendorf, M, Hoven, H, Goldberg, M, Zins, M, & Siegrist, J
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1093/ije/dyy235)
  • (2019). Intragenerational social mobility and depressive symptoms. Results from the French CONSTANCES cohort study. SSM – Population Health, 7, 100351
    Hoven, H, Siegrist, J, Goldberg, M, Ribet, C, Zins, M, & Wahrendorf, M
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.ssmph.2019.100351)
  • (2019). Is effort-reward imbalance at work associated with different domains of health functioning? Baseline results from the French CONSTANCES study. International Archives of Occupational and Environmental Health, 92(4), 467-480
    Siegrist, J, Wahrendorf, M, Goldberg, M, Zins, M, & Hoven, H
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s00420-018-1374-8)
 
 

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