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Virus assoziierte Tetraspanin Architekturen
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Luise Florin; Professor Dr. Thorsten Lang
Fachliche Zuordnung
Virologie
Biophysik
Biophysik
Förderung
Förderung seit 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 322863883
Die Aufnahme von Viren in ihre Zielzellen wird von Interaktionen zwischen viralen Oberflächenkomponenten und Molekülen der Zelloberfläche initiiert. Nach Interaktion mit einem primären Interaktionspartner können Viren auf einen sekundären Rezeptorkomplex transferriert werden, was zur Bildung großer Eintritts-Plattformen führt, die internalisiert werden. Schlüsselkomponenten auf der Zelloberfläche sind beispielsweise Tetraspanine, Heparan Sulfat Proteoglykane, Integrine, Wachstumsfaktor Rezeptoren und Glycolipide. Unsere vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass virale Partikel des humanen Papillomvirus (HPV) Typ 16 eine massive Neuordnung der Tetraspanine in der Plasmamembran von verschiedenen Zelltypen auslösen. Dies führt zur Bildung von Plasmamembran-Architekturen mit einer Ausdehnung von mehreren 100 nm, die teilweise bis zu einem µm anwachsen.Einige Fragen bleiben offen: Können unterschiedliche Stadien zwischen erstem Viruskontakt und finaler Eintritts-Plattform unterschieden werden? Was ist die molekulare Architektur dieser Gebilde? Wie werden virale Plattformen erzeugt? Geschieht dies durch Anlagerung von vorgeformten Bausteinen oder Rekrutierung einzelner Moleküle/Kleiner-Komplexe an die virale Bindungsstelle? Die Beantwortung dieser Fragen wird ein Bild der Virus-induzierten supramolekularen plasmalemmalen Architekturen liefern. Die adressierten Punkte sind höchst relevant für das Feld der Membranmikrokompartimentierung, da wenig über die Nano-Organisation von großen Plasmamembran-Gebilden bekannt ist, sowie für die Virologie, da die Identifizierung neuer Zwischenschritte während der Bildung von Eintritts-Plattformen das molekulare Konzept der Virusinfektion erweitern wird.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen