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Die Wirkung ganzheitlicher Produktionssysteme auf Arbeitsbedingungen in globalen Produktionsnetzwerken
Antragsteller
Dr. Patrick Feuerstein
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 321673991
Die Arbeitsbedingungen von Beschäftigten in Niederlassungen und Zulieferern westlicher transnationaler Unternehmen (TNU) sind seit der Entstehung globaler Produktionsnetzwerke ein drängendes Problem. Gerade in den Niedriglohnregionen der "emerging economies" geht die stärkere Integration in globale Produktionsnetzwerke häufig mit erschreckenden Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten einher. Wie in globalen Produktionsnetzwerken bessere Arbeitsbedingungen durchgesetzt werden können, ist daher seit langem Gegenstand der öffentlichen und wissenschaftlichen Debatte. Diese ist bisher dadurch gekennzeichnet, dass vor allem auf freiwillige und private Formen der (Selbst-)Regulierung transnationaler Unternehmen gesetzt wird, die ihre Zulieferer unter Strafandrohungen zur Einhaltung von Arbeitsstandards zwingen sollen. Angesichts der bisherigen empirischen Untersuchungen führt dieser Ansatz jedoch nur begrenzt zum ersehnten Ziel. Das vorliegende Projekt untersucht daher eine alternative, vielversprechendere Möglichkeit, die Arbeitsbedingungen in globalen Produktionsnetzwerken zu verbessern. Neue Forschungsergebnisse deuten an, dass Verbesserungen der Arbeitsbedingungen auch durch die Förderung strategischer Kooperation und gemeinsamer Lern- und Abstimmungsprozesse von Zulieferern und Endherstellern durch ganzheitliche Produktionssysteme (wie z.B. lean production) erreicht werden können. Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen erfolgt in diesem Fall durch ein Upgrading der Zulieferer, indem diese erweiterte Fähigkeiten und Kompetenzen erwerben, was, so die Annahme, auch zu erweiterten Kompetenzanforderungen an die Beschäftigten und verbesserten Arbeitsbedingungen führt. Verbesserte Arbeitsbedingungen werden in diesem Fall also nicht "top-down", indem Zulieferer durch Endhersteller zur Einhaltung bestimmter Arbeitsstandards gezwungen werden, sondern kooperativ durch Integration und Kompetenzaufbau geschaffen. Das beantragte Projekt beabsichtigt, anhand qualitativer Fallstudien in drei Branchen (Automobil- und Lebensmittelindustrie, sowie IT-basierte Dienstleistungen) zu prüfen, welche Wirkungen ganzheitliche Produktionssysteme auf Arbeitsbedingungen für Beschäftigte in globalen Produktionsnetzwerken haben.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
USA
Mitverantwortlich
Professor Gary Herrigel, Ph.D.