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Wo - Wohin - Woher: Räumliche Interrogativa und ihre lokal-deiktischen Entsprechungen in Europa und weit darüber hinaus

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 319446122
 
Das geplante Forschungsprojekt beinhaltet die erstmalige, umfassende, crosslinguistische Untersuchung zu räumlichen Interrogativa und ihren lokaldeiktischen Entsprechungen. Damit leistet es einen wesentlichen Beitrag zur Raumgrammatik und Raumlinguistik im Allgemeinen. Untersucht werden soll das System räumlicher Relationen unter Interrogation (kontrastierend zu Ausprägung ihres Systems im Bereich der Lokaldeiktika) in 464 Sprachen eines globalen Samples. Besondere Beachtung wird den paradigmatischen Aspekten der räumlichen Interrogativa zuteil. Anhand des systematischen Vergleichs sowohl des Grades der Komplexität als auch des Vorkommens von Mismatches (im Sinne der Surrey Morphology Group) in den dreigliedrigen Paradigmen (wo? wohin? woher? und dort, dorthin, dorther) sollen die Beziehungen unter den räumlichen Relationen PLACE, GOAL, SOURCE herausgearbeitet und mit den bisher von anderen Forschern erzielten Erkenntnissen über räumliche Relationen im deklarativen Satzmodus sowie den hier erstmalig crosslinguistisch erforschten Lokaldeiktika kontrastiert werden. Es soll geklärt werden, ob sich räumliche Interrogativa als prinzipienbasiertes System verstehen lassen. In diesem Sinne versteht sich das Projekt auch als Beitrag zur Erforschung von Interrogativität - ein Bereich, in dem bisher die räumlichen Kategorien wenig Beachtung gefunden haben. Als Arbeitshypothese wird sowohl für die räumlichen Interrogativa als auch für die Lokaldeiktika angenommen, dass Systematizität vorliegt. Festzustellen bleibt, ob und inwiefern diese Systematizität satzmodusunabhängig ist und/oder von genetischen, arealen oder typologischen Faktoren beeinflusst wird. Es werden qualitative und quantitative Methoden verwendet. Es wird mit einem literarischen Parallelkorpus sowie mit der einschlägigen deskriptiv-linguistischen Literatur gearbeitet. Zusätzliche Daten werden auf der Grundlage eines Questionnaires erhoben. Methodologisch und theoretisch ordnet sich das Projekt der funktionalen Typologie, speziell deren kanonisch-typologischer Spielart, zu.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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