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Struktur und Petrophysik ozeanischer Kruste und Lithosphäre im Atlantis-Massiv. Studien an Bohrkernen von IODP Expedition 357

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 319238429
 
Seismische Anisotropie in der ozeanischen Kruste und Lithosphäre wird weltweit beobachtet und wird gemeinhin mit kristallographischen Vorzugsorientierungen (CPO) in Peridotiten und/oder deformierten Gabbros modellhaft erklärt. Während dieses Modell für schnelle Spreizung an mittelozeanischen Rücken adäquat sein kann, verändert Deformation und assoziierte Hydratisier-ung der Gesteine an langsamen Spreizungsrücken fundamental die Mineralogie und damit die elastischen Eigenschaften. Hier wird eine Studie der CPO einer Serie von mafischen und ultramafischen Gesteinen des Atlantis-Massivs mit Neutronen- und Sychrotrondiffraktometrie vorgeschlagen, um grundsätzliche Einsichten in die petrophysikalischen Eigenschaften des ozeanischen Grundgebirges an einem langsamen Spreizungsrücken zu gewinnen. Das Atlantis-Massiv war Ziel von IODP Expedition 357 und wird wegen seiner ausgezeichneten Aufschlussverhältnisse und der strukturellen Kontrolle durch das Netzwerk der abgeteuften Bohrungen als idealer Testfall für das Projekt angesehen. Die elastischen Konstanten der Ausgangsminerale und der Alterationsprodukte sprechen für eine Zunahme der elastischen und seismischen Anisotropie mit Deformation und Hydratisierung. Diese Voraussage steht im Gegensatz zu den Ergebnissen seismologischer Studien, die geringere Anisotropien in Fällen langsamer Spreizungen im Vergleich mit dem schnellen Normalfall nahelegen. Es ist das Hauptziel dieses Projekts, den scheinbaren Widerspruch zwischen tektonischen Modellen und seismologischen Beobachtungen zu ergründen und aufzuklären.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
 
 

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