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Steigerung kognitiver Kontrolle bei der Binge Eating Störung durch elektrische Hirnstimulation

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Katrin Giel; Professor Dr. Christian Plewnia
Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 318604969
 
Patienten mit einer Binge Eating Störung (BED) stellen eine Subgruppe innerhalb des Adipositasspektrums dar, die durch ein disinhibiertes Essverhalten und Schwierigkeiten im Bereich kognitiver Kontrolle gekennzeichnet ist. Der dorsolaterale Präfrontalcortex (dlPFC) wurde als Hirnregion identifiziert, die eng in Prozesse kognitiver Kontrolle eingebunden ist und wesentlich zur Steuerung unseres Essverhaltens beiträgt. Dies legt nahe, dass der dlPFC eine Zielregion darstellen könnte zur Modulation kognitiver Kontrollprozesse über das Essverhalten bei BED. Eine solche Modulation könnte sowohl über eine kognitive Kontrollaufgabe als auch über nicht-invasive Hirnstimulation durch tDCS (transkranielle Gleichstromstimulation) erzielt werden. In Studien mit gesunden normalgewichtigen Probanden zeigte sich, dass (1) verschiedene kognitive Kontrollaufgaben die Kontrolle über das Essverhalten steigern können, (2) tDCS eine wirksame Methode ist zur Steigerung kognitiver Kontrollprozesse und (3) tDCS positiven Einfluss auf motivationale Aspekte des Essverhaltens hat, beispielsweise Craving nach Nahrungsmitteln. Ausgehend von dieser Evidenz möchten wir eine Kombination aus einer kognitiven Kontrollaufgabe und tDCS anwenden, um die kognitive Kontrolle über das Essverhalten bei Patientinnen mit BED zu erhöhen. In einer experimentellen Pilotstudie bei BED Patientinnen werden wir zunächst folgendes untersuchen: (a) die steigernde Wirkung von tDCS auf die Leistung in einer kognitiven Kontrollaufgabe, (b) die Rolle des dlPFC für die Leistung und Leistungsverbesserung bei dieser Aufgabe, (c) differentielle Effekte von tDCS auf die Leistung in der Aufgabe abhängig von der Stimulationslokalistaion (rechter dlPFC vs linker dlPFC) und der Trait Impulsivität (hoch vs. niedrig), (d) Prädiktoren der tDCS Wirkung. In einer anschließenden klinischen Pilotstudie setzen wir die kognitive Kontrollaufgabe als Trainingstool ein und untersuchen bei der Gruppe / bei den Gruppen, die in Studie A am besten profitiert hatten, a) die Machbarkeit des tDCS-kombinierten Trainings bei BED Patientinnen, (b) die Wirksamkeit des tDCS-kombinierten Trainings zur Steigerung kognitiver Kontrolle über das Essverhalten bei BED Patientinnen und (c) die Generalisierbarkeit des tDCS-kombinierten Trainings. Dies ist unseres Wissens die erste Studie, die nicht-invasive Hirnstimulation bei BED Patientinnen einsetzt und eine der ersten Studien, die tDCS als Interventionsstrategie zur Beeinflussung kognitiver Kontrolle über das Essverhalten untersucht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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