Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Rolle der objektiv gemessenen körperlichen Aktivität und des Bewegungsmangels für ein erfolgreiches Altern: eine bevölkerungs-basierte Längsschnittstudie bei älteren Erwachsenen

Fachliche Zuordnung Gerontobiologie und Geriatrie
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 317230302
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die ActiFE Ulm Studie ist eine prospektive, bevölkerungsbezogene Kohortenstudie, die im Jahr 2009 mit 1.506 Probanden aus Ulm und der näheren Umgebung begonnen wurde (ActiFE I). In den Jahren 2012/13 fand die 1. Nacherhebung statt. Teil dieses Projektes war die 2. Nacherhebung dieser Kohorte (ActiFE III). Hauptziel der Analysen in diesem Projekt ist die Untersuchung der Bewegungsmuster und der Langzeittrajektorien der körperlichen Aktivität sowie des Bewegungsmangels bei älteren Menschen. Zusätzlich soll der Effekt der körperlichen Aktivität sowie des Bewegungsmangels zu Studienbeginn (Baseline) auf Surrogate eines Erfolgreichen Alterns analysiert werden. Insgesamt verlief die Durchführung der Studie planmäßig. Allerdings stellte sich heraus, dass die Wiedereinbestellung der Teilnehmer und die tatsächliche Untersuchung der Probanden aufwändiger war, als geplant. Zum einen waren die Teilnehmer erheblich älter und auch kränker geworden, so dass immer wieder Termine ausfielen oder verschoben werden mussten. Zum anderen dauerte die Durchführung der einzelnen Untersuchungen erheblich länger, als ursprünglich geplant, so dass sich die Erhebungsphase insgesamt verlängerte. Das vorgesehene Studienprotokoll konnte allerdings bei allen Probanden abgeschlossen werden und enthielt unter anderem eine klinische Befragung (z.B. Co-Morbidität), körperliche Assessments (z.B. Funktion, Vitalparameter), körperliche Aktivität über eine Woche (activPAL-Sensor) sowie eine Blutabnahme. Von den bereits 2009/10 (n=1.506) und 2012/13 (n=835) teilnehmenden Personen konnten erneut n=526 Probanden untersucht werden. Das entspricht einer Teilnahmerate im Vergleich zur 1. Nacherhebung von 63%, wobei bereit 30% der Probanden bei Baseline (n=446) verstorben sind. Im Folgenden sind ersten Ergebnisse der laufenden Datenanalysen dargestellt. Mit der aktuellen Erhebung konnte die körperliche Aktivität mit Sensoren über 9 Jahre zu drei Messzeitpunkten erfasst werden. Dies stellt einen einzigartigen Datensatz bei älteren Probanden dar. Es lassen sich damit unter anderem Trajektorien der körperlichen Aktivität und deren Einfluss auf die Gesundheit untersuchen. Erste Analysen zeigen, dass die körperliche Aktivität über den Beobachtungszeitraum abnimmt. Besonders deutlich war die Abnahme bei Personen, die zu Baseline körperlich hoch aktiv waren. Dagegen ist die Abnahme bei den wenig aktiven Personen deutlich geringer. In einem nächsten Schritt soll untersucht werden, welche Faktoren diese Veränderung beeinflussen und wie diese Änderungen mit gesundheitsrelevanten Endpunkten zusammenhängen. Bezüglich der Gebrechlichkeit konnte ein an Rockwood angelehnter Frailty Index entwickelt werden, der auf der Akkumulation von Defiziten basiert. So konnte ein besseres Verständnis über die Prävalenz der Gebrechlichkeit auf Bevölkerungsebene sowie ihre Auswirkungen auf unterschiedliche Endpunkte wie der Mortalität gewonnen werden. Zudem wurde der Einfluss der Lungenfunktion auf die Mortalität untersucht. Es zeigte sich, dass eine Spirometrie einen unabhängigen Beitrag zur Risikostratifikation bei älteren Menschen ermöglicht und neben der Messung der körperlichen Aktivität und der Erfassung von Blutbiomarkern einen zusätzlichen Erklärungsbeitrag für die Gesundheit älterer Menschen leistet. Insgesamt konnte die beantragte Erhebung erfolgreich abgeschlossen werden. Die Auswertung der Haupt- und Nebenfragestellungen werden aktuell durchgeführt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung