Project Details
Verzeichnis der Orientalischen Handschriften in Deutschland (VOHD) Band XIII, 28: Alttürkische Handschriften Teil 20: Alttürkische Texte aus der Berliner Turfansammlung im Nachlass Reid Rahmeti Arat. Beschrieben von Simone-Christiane Raschmann und Osman Fikri Sertkaya
Applicant
Professor Dr. Tilman Seidensticker
Subject Area
Islamic Studies, Arabian Studies, Semitic Studies
Term
from 2016 to 2017
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 316970733
Der vorliegende Katalogband ist das Ergebnis einer Kooperation von Simone-Christiane Raschmann mit dem türkischen Turkologen Osman Fikri Sertkaya, der den Nachlass von R. R. Arat in Istanbul verwaltet. Arat kam Ende 1922 zum Studium nach Deutschland und blieb bis zum Jahr 1933, als ihn vom Ministerium für Bildung der Türkei ein Ruf an die Universität Istanbul erreichte und er dort die Professur für Türkische Sprache und Literatur übernahm. Während seiner Berliner Zeit wirkte Arat ab 1928 an der Preußischen Akademie der Wissenschaften an der Bearbeitung und Edition der Texte der Berliner Turfansammlung mit und setzte diese Arbeiten später auch in der Türkei fort. Der Arat-Nachlass beinhaltet aus diesem Grund eine umfangreiche Sammlung von Fotos und Transkripten vorwiegend altuigurischer Fragmente aus der Berliner Turfansammlung. Es war bekannt, dass ein nicht geringer Teil der in Form von Fotos überlieferten Textfragmente aufgrund der Verluste im 2. Weltkrieg in der Berliner Turfansammlung im Original nicht mehr erhalten war. Der Umstand, dass es sich inhaltlich bei diesen Textquellen fast ausschließlich um unikale altuigurische Dokumente handelt, erhöht die Bedeutung dieses Materials. Erst ein genauer Abgleich jedes einzelnen Fotos mit dem Originalbestand der Berliner Sammlung konnte jedoch den endgültigen Status quo ermitteln. Der vorliegende Katalogband präsentiert das Ergebnis dieser Untersuchung. Als Ordnungsprinzip liegen diesem Band die von Arat vergebenen Bearbeitersignaturen zugrunde. Der jeweils erste Bestandteil dieser Bearbeitersignaturen dient im vorliegenden Band als Katalognummer (1 - 336). Sie werden am Ende der Einträge im Band durch drei Katalognummern ergänzt, in denen Materialien aus dem Nachlass beschrieben werden, für die aber keine Arat-Bearbeitersignatur ermittelt werden konnte (337 - 339). Unter den 336 Bearbeitersignaturen erfasste Arat insgesamt 364 Einzelfragmente. 209 der Fragmente sind im Original nicht mehr nachweisbar. 159 Fragmente sind im Original erhalten. Alle Fragmente haben einen Katalogeintrag erhalten, 160 Fragmente sind im vorliegenden Band erstmals erfasst und beschrieben. Bereits vorliegende Katalogbeschreibungen für die restlichen Fragmente wurden anhand der neu zugänglichen Materialien erläutert, überarbeitet, erweitert und aktualisiert. Die Materialien im Arat-Nachlass zeichnen vor allem eine breite inhaltliche Vielfalt und der unikale Charakter einzelner Dokumente aus, die Einblicke in bisher nicht belegte Sachverhalte des Wirtschafts-, Rechts- und Alltagslebens der alten Uiguren gewähren, z. B. durch Schilderungen von Rechtsstreitigkeiten oder von Problemen mit Besitzurkunden, sowie neuer Details aus dem Leben der manichäischen, christlichen und buddhistischen Gemeinden.
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