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Einfluss von Stress auf kognitive Emotionsregulationsprozesse: Charakterisierung von Zeitverläufen und Geschlechtsunterschieden
Antragsteller
Professor Dr. Oliver Tobias Wolf
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316272640
Die kognitive Regulation von Emotionen ist für uns Menschen von zentraler Bedeutung. Mangelnde oder ineffektive Emotionsregulation wird als ein bedeutsamer Auslöser für die Entstehung von psychischen Störungen angesehen. Akuter psychosozialer Stress geht mit einer Zunahme an negativer Stimmung einher. Im Körper werden Stresshormone (u.a. Cortisol) freigesetzt welche die Funktionsweise des Gehirns beeinflussen. Während oder nach Stressexposition ist eine effektive Emotionsregulation von großer Bedeutung. Gleichzeitig muss davon ausgegangen werden, dass die Stressreaktion Emotionsregulationsfertigkeiten maßgeblich beeinflusst. Ziel des beantragten Projektes ist die Untersuchung der Auswirkungen von akutem Stress (Studie I) oder pharmakologischer Verabreichung des Stresshormons Cortisol (Studie II) auf die Effektivität unterschiedlicher Emotionsregulationsstrategien. Hierbei werden drei Strategien, welche sich durch den Zeitpunkt des Ansatzes im Verlauf der Emotionsentstehung unterscheiden (Aufmerksamkeitsmodulation, Umdeutung, Unterdrückung) getestet. Die emotionale Reagibilität wird sowohl im Selbstbericht als auch mittels peripherphysiologischer Marker (Pupillendilatation und elektrodermale Aktivität) erfasst. Als weiterer Faktor wird die zeitliche Dynamik der Effekte untersucht um rapide non-genomische und verzögerte genomische Effekte des Cortisols erfassen zu können. Darüber hinaus soll exploriert werden, inwieweit die Stresseffekte durch das Geschlecht und/oder durch hormonelle Verhütung beeinflusst werden. Es wird erwartet, dass insbesondere die Strategie der Ablenkung durch Stress beeinträchtigt wird. Bei den anderen beiden Strategien lassen Vorarbeiten fördernde Effekte erwarten. Ein besseres Verständnis der Auswirkungen von Stress auf kognitive Emotionsregulationsstrategien hat sowohl für die Grundlagenforschung als auch für psychologische Anwendungsbereiche eine große Relevanz.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen