Detailseite
Crowdfunding: Ein alternatives Finanzierungsinstrument für Gründer und Kreative?
Antragsteller
Tobias Regner, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Accounting und Finance
Accounting und Finance
Förderung
Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 315781995
Das Projekt analysiert den Markt für Gründerfinanzierung. Ein besonderer Fokus des Projekts ist Crowdfunding, eine Alternative zu traditionellen Finanzierern wie Banken oder Venture Capital. Crowdfunding ist ein sehr junges Phänomen und ist in den letzten Jahren exponentiell gewachsen. Es hat das Potential, das Zusammenbringen von Angebot und Nachfrage im Markt für Gründer- bzw. Kreativenfinanzierung zu verbessern. Die Beziehung zwischen Gründern/Kreativen, die Kapital benötigen, und externen Geldgebern wird beeinträchtigt durch Informationsasymmetrien bezüglich des Projekts des Gründers. Effizienzverluste sind die Folge, da Projekte keine Förderung finden, weil Intermediäre nicht in der Lage sind, die Gründer bzw. deren Projekte effektiv zu evaluieren. Im Gegensatz zu den traditionellen Finanzierern erlaubt Crowdfunding es, eine direkte Förderentscheidung zu treffen. Die "Crowd" (die Masse der Individuen) stellt dem Entrepreneur finanzielle Ressourcen zur Verfügung und erhält im Gegenzug Firmenanteile, Zinszahlungen, das zukünftige Produkt/Service oder eine nicht-monetäre Auszeichnung. Was genau macht Crowdfunding interessant? Es bringt neue Akteure (Crowdfunder) zur Angebotseite des Markts für Gründerfinanzierung und es ermöglicht die direkte Interaktion zwischen Gründer und Crowdfunder. Zumindest teilweise findet diese Interaktion innovativ statt. Das Zusammenführen von Gründern und Crowdfundern wird oft durch Onlineplattformen vereinfacht. Das Ziel des Forschungsprojekts ist es, herauszufinden, warum Crowdfunding erfolgreich ist, wann es gut/schlecht funktioniert, und wie es eventuell noch besser funktionieren kann. Das Projekt versucht insbesondere Antworten auf die folgenden Fragen zu finden: Was motiviert Individuen, ein Crowdfunding Projekt zu unterstützen? Kann Crowdfunding effektiver sein als alternative Finanzierungsmöglichkeiten? Welche Designinstrumente könnten Crowdfunding verbessern? Zu diesem Zweck besteht das Projekt aus unterschiedlichen methodischen Teilen. Die empirische Analyse von Felddaten von Crowdfunding Plattformen erleichtert die Identifikation von allgemeinen Verhaltensmustern. Allerdings ist sie auf deskriptive und korrelative Aussagen beschränkt. Das kontrollierte Umfeld im Labor erlaubt hingegen das Testen von kausalen Beziehungen und den Fokus auf spezifische Aspekte. Dies wird unterstützt durch fundiertes theoretisches Verständnis der Rolle von Crowdfunding für die Finanzierung von Gründern. Die Beziehung zwischen den Akteuren der Gründerfinanzierung wird in der existierenden theoretischen Literatur als Prinzipal-Agenten Beziehung modelliert, um "adverse selection" und "moral hazard", bekannte Probleme bei der Gründerfinanzierung, zu berücksichtigen. Das Projekt verwendet diesen Ansatz als theoretisches Grundgerüst für die experimentelle Analyse. Außerdem werden Ansätze aus der Verhaltensökonomik verwendet, um die soziale Facette von Crowdfunding zu berücksichtigen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen