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Simulation der Kopplung von Katalyse und Elektronentransfer entlang von FeS-Cluster-Ketten in verschiedenen Enzymen
Antragsteller
Professor Dr. Matthias Ullmann
Fachliche Zuordnung
Biophysik
Bioinformatik und Theoretische Biologie
Strukturbiologie
Bioinformatik und Theoretische Biologie
Strukturbiologie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 311144407
Eisen-Schwefel-Cluster spielen eine zentrale Rolle in vielen langreichweitigen Elektronentransferprozessen, die von Funktionen in der molekularen Bioenergetik über die Enzymkatalyse bis hin zur Genregulation und -reparatur reichen. In vielen dieser Enzyme richten sich Eisen-Schwefel-Cluster aus, um einen Elektronentransfer über große Entfernungen zu ermöglichen. Prominente Beispiele für solche Enzyme sind Molybdo- und Tungstopterin-Enzyme, aber auch mehrere Hydrogenasen. Während die katalytischen Reaktionen vieler dieser Enzyme ziemlich detailliert untersucht wurden, wurde ihre Verbindung zu den Elektronen- und Protonentransferreaktionen nicht mit dem gleichen Detaillierungsgrad analysiert. Das Ziel dieses Projekts ist die Erweiterung einer bestehenden Methode für die Simulation von Elektronen- und Protonentransfers, um die Kopplung katalytischer Reaktionen und Ladungstransferreaktionen zwischen katalytischen Zentren in Enzymen zu beschreiben. Wir verwenden einen Master-Gleichungsansatz für die Simulation von Reaktionen bei der Verwendung des Mikrozustandsmodells. Für diese Berechnungen müssen Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten berechnet werden. Für Elektronen- und Protonentransferreaktionen schätzen wir diese Geschwindigkeitskonstanten mithilfe der Marcus-Theorie. Die freie Energiedifferenz dieser Reaktion ergibt sich aus der Differenz der Mikrozustandsenergien. Für komplexere chemische Reaktionen verwenden wir QM/MM-Berechnungen. Um die Mikrozustandsenergie von proteinhaltigen FeS-Clustern zu berechnen, müssen wir zuverlässige Modell-Redoxpotentiale für die FeS-Cluster berechnen. Deshalb werden die Eigenschaften der am Elektronentransfer am häufigsten vorkommenden FeS-Cluster untersucht. Die Simulationsmethode wird angewendet, um die Reaktion von zwei F420-reduzierenden und einer NAD-reduzierenden Hydrogenasen zu analysieren, die einander ähnlich sind, aber interessante Unterschiede aufweisen. Unsere Simulationen können zeigen, wie der pH-Wert und das Redoxpotential der Lösung den Reduktionsgrad des Enzyms bestimmen und wie der Redoxzustand des Enzyms den Flux durch das Enzym beeinflusst.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 1927:
Iron-Sulfur for Life