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Mikrowellenspektroskopie zur Dynamik metallischer und supraleitender schwerer Fermionen

Subject Area Experimental Condensed Matter Physics
Term from 2006 to 2011
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 30675245
 
Final Report Year 2013

Final Report Abstract

Die metallische Leitfähigkeit von Schwere-Fermionen-Verbindungen hängt von den Eigenschaften ihrer charakteristischen „schweren“ Ladungsträger ab. Hierzu gehört eine Streurate, die um Größenordnungen niedriger liegt als für konventionelle Metalle. In diesem Projekt haben wir mit detaillierten frequenzabhängigen Messungen der Mikrowellenleitfähigkeit des Schwere-Fermionen-Materials UNi2Al3 gezeigt, dass es über einen großen Frequenz- und Temperaturbereich einem einfachen Drude-Verhalten folgt, wobei die der Streurate entsprechenden Relaxationszeiten im Bereich von einigen 10^-11 s liegen und damit extrem lang sind. Erstmals konnten wir anisotropes Drude-Verhalten für ein Schwere-Fermionen-Metall nachweisen und deutliche Unterschiede in der Temperaturabhängigkeit finden, die wir mit richtungsabhängigen effektiven Massen interpretieren. An UNi2Al3 konnten wir auch die ersten detaillierten breitbandigen Mikrowellenmessungen an supraleitenden schweren Fermionen durchführen. Das beobachtete Verhalten entspricht den Erwartungen für Supraleiter allgemein: Der Realteil der frequenzabhängigen Leitfähigkeit ist bei niedrigen Frequenzen (hier unterhalb von 300 MHz) durch thermisch angeregte Quasiteilchen stark erhöht und bei höheren Frequenzen stark unterdrückt, was durch die Form der Einteilchenzustandsdichte mit supraleitender Energielücke erklärt werden kann. Der Imaginärteil der Leitfähigkeit hingegen steigt unterhalb der supraleitenden Sprungtemperatur drastisch an und spiegelt damit die Dichte der supraleitenden Cooper-Paare wieder. Durch ergänzende Messungen bei höheren Frequenzen, im THz-Bereich, konnten wir für UNi2Al3 einen zweiten Drude-Verlauf nachweisen, den wir als jenen durch THz-Strahlung angeregter, nun „leichter“ Elektronen interpretieren. An CeCoIn5 konnten wir im THz-Bereich ebenfalls metallisches Verhalten mit einem Drude-Abfall in der Leitfähigkeit beobachten, bei Temperaturen unterhalb von 30 K ist dieses Drude-Verhalten aber modifiziert, was mit frequenzabhängigen Streuprozessen durch Quantenkritikalität erklärt werden kann.

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