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Religio, Band 4, Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte

Antragsteller Professor Dr. Ernst Feil (†)
Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 29795163
 
Der vierte und letzte Teil des Forschungsprojekts „Religio“ stellt die Begriffsgeschichte seit etwa 1730 bis einschließlich des deutschen Idealismus dar. Die von Anfang an als Arbeitshypothese angenommene Zäsur dieser Geschichte hat sich nun nachweisen lassen: Seit den Anfängen in der lateinischen Antike und Patristik bedeutete „religio“ die sorgfältige Beachtung der Verehrung Gottes – neben einem seltenen profanen Gebrauch als sorgfältige Beachtung der Verfahrensvorschriften bei Kapitalverbrechen, als „religio iudicis“ – , nämlich bis zu Christian Wolff den „modus colendi Deum. Um 1750 erst entstand eine neue Bedeutung der „Religion“ als inneres „Gefühl“, als Vereinigung mit Gott, die zugleich dem (christlichen) „Glauben“ diametral entgegengesetzt wurde, so vor allem bei dem als heterodox geltenden radikalen Pietisten Johan Christian Edelmann (1698-1762). Damit ist die Bedeutung formuliert, die dann dominant wurde in den intellektuellen Diskursen, wie sich vor allem bei Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher oder Johann Wolfgang von Goethe zeigen lässt. Aus einer der Kardinaltugend der Gerechtigkeit zugeordneten „virtus annexa“ ist damit eine anthropologische Grundgegebenheit geworden, die bis in das 20. Jahrhundert hinein weithin als eine bzw. als die höchste Auszeichnung des Menschen galt.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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