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Störungen der visuellen Objekterkennung und ihre hirnanatomischen Korrelate: Diagnostik und grundlagenwissenschaftliche Implikationen

Subject Area Human Cognitive and Systems Neuroscience
Term from 2006 to 2010
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 29529779
 
Der Introspektion erscheint der Sehvorgang als eine Einheit ¿ die Wahrnehmung von Objekten ist unmittelbar und ganzheitlich. Sehen besteht aber aus einer Vielzahl von Funktionen wie dem Erkennen von Konturen, Farben und Bewegungen. Im Primatengehirn können bis zu 40 Areale unterschieden werden, die an der Verarbeitung spezifischer visueller Signale beteiligt sind. Es fehlt jedoch ein differenziertes Verständnis des Zusammenspiels dieser Areale beim Sehvorgang sowie der vielfältigen Symptome, die umschriebene corticale Läsionen beim Menschen erzeugen. Das beantragte Projekt soll daher Störungen der visuellen Figur-Grund-Unterscheidung ¿ als wesentlicher Voraussetzung der Objekterkennung ¿ an einem großen Kollektiv von Schlaganfallpatienten untersuchen, um 1) mit Hilfe teils etablierter, teils neu entwickelter psychophysischer Verfahren Wahrnehmungsstörungen zu objektivieren, die mit bisherigen Methoden nicht diagnostizierbar sind; 2) diesen Funktionsausfällen neuroanatomische Läsionen präzise zuzuordnen und 3) die neuronalen Veränderungen funktionell magnetresonanz-tomographisch (fMRT) im visuellen Verarbeitungsnetzwerk abzubilden. Wir erwarten uns hiervon eine wesentliche Erweiterung des Wissens über die Zuordnung von visuellen Teilleistungen zu den mit Sehen befassten Cortexarealen sowie eine Erweiterung des diagnostischen Spektrums für Patienten mit bisher nicht objektivierbaren visuellen Wahrnehmungsstörungen. Das beantragte Projekt wird darüber hinaus umfangreiches Datenmaterial zur Häufigkeit (und zum Verlauf) verschiedener visueller Symptome bei Läsionen des occipitalen, temporalen und parietalen Cortex liefern.
DFG Programme Research Grants
 
 

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