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Biogene Amine in Silagen: Entstehung, Auswirkungen auf das Futteraufnahmeverhalten und die Verstoffwechselung bei Wiederkäuern
Antragsteller
Professor Dr. Karl-Heinz Südekum
Fachliche Zuordnung
Tierzucht, Tierernährung, Tierhaltung
Förderung
Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 292608733
Silagen bilden als langfristig lagerfähige Futtermittel einen wichtigen Bestandteil in der Ernäh-rung von Wiederkäuern. Während der Konservierung finden zahlreiche Gärprozesse statt, die einen erheblichen Einfluss auf die Qualität des Futters und somit auch auf die Akzep¬tanz und das Futteraufnahmeverhalten der Tiere ausüben. Eine besondere Stellung nimmt die Entstehung biogener Amine als Folge des Protein- und Aminosäureabbaus ein. Es wurde bisher durch gezielte Futtersupplementierung, orale oder intraruminale Gabe nachgewiesen, dass biogene Amine die Futteraufnahme und den Stoffwechsel von Wiederkäuern beeinträchtigen können. Im beantragten Vorhaben sollen abweichend von der bisherigen Vorgehensweise Silagen (Weidelgras, Rotklee und Luzerne als Substrat) mit unter-schiedlichen Gehalten an biogenen Aminen hergestellt und im Präferenzversuch an kleinen Wiederkäuern geprüft werden, so dass Aussagen über die Auswirkungen auf das Futter¬auf-nahmeverhalten durch auf natürliche Weise entstandene biogene Amine abgeleitet werden können. Auf diese Weise kann die Relevanz der Proteolyse- und Aminosäureabbauprodukte als mögliche Hemmfaktoren bei der Futteraufnahme auf einer neuen Grundlage beurteilt werden. Um die Entwicklung der Gehalte an biogenen Aminen und deren Muster abbilden zu können, wird das Substrat vor, während und nach der Silierung beprobt. Im Anschluss werden Silagen, deren Gehalte an biogenen Aminen vergleichsweise hoch waren, erneut gezielt hergestellt, an laktierende Ziegen verfüttert und in Pansenflüssigkeit, Blutplasma, Kot und Milch werden Gehalte und Muster an biogenen Aminen untersucht. Dadurch kann die Verstoffwechselung der biogenen Amine von der Pflanze über die Silierung bis hin zur Verdauung verfolgt werden. Ziel hierbei ist es, die biogenen Amine in jedem Teilschritt des Stoffwechsels zu quantifizieren und Zusammenhänge zur möglicherweise beeinträchtigten Futteraufnahme herzustellen. Dieser Erkenntnisgewinn kann maßgeblich dazu beitragen, die Relevanz der Eindämmung der Proteolyse hinsichtlich der Entstehung biogener Amine beurteilen zu können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen