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Lotte Cohn (1893-1983) und die Anfänge deutsch-jüdischer Architektur- und Siedlungskonzeptionen in Palästina / Israel
Antragstellerin
Dr. Ines Sonder
Fachliche Zuordnung
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung
Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 29057287
Deutsch-jüdische Architekten und Stadtplaner waren maßgeblich an den ersten Architektur- und Siedlungskonzeptionen bei der Errichtung einer neuen ¿jüdischen Heimstätte¿ in Palästina am Beginn des 20. Jahrhunderts beteiligt. Als erste graduierte Architektin im Lande Israel nimmt Lotte Cohn (1893 Charlottenburg ¿ 1983 Tel Aviv) hierbei eine besondere Rolle ein. Mit ihrem seinerzeit untypischen weiblichen Bildungsweg als eine der ersten Architekturabsolventinnen der TH Charlottenburg gehörte sie zu den Avantgardistinnen ihres Berufsfaches. Ihre zionistischen Ideale führten sie 1921 als eine der ersten deutschen Einwanderer der Dritten Alijah (1919¿1923)1 nach Palästina und entfalteten sich hier in ihrer architektonischen Formensprache ¿ von der Suche nach einem ¿jüdischen National- bzw. Heimatstil¿ bis hin zur Architektur des Neuen Bauens und des Bauhauses, eine Architektur für den ¿Neuen Hebräer¿. Ziel des interdisziplinären Forschungsprojektes ist es, den außergewöhnlichen Lebensweg Lotte Cohns aus dem zionistischen Milieu Berlins vor dem Ersten Weltkrieg zur ersten Architektin Israels nachzuzeichnen und ihren bedeutenden Beitrag für die Anfänge der israelischen Architektur- und Siedlungsplanung herauszustellen. In einem Werkkatalog sollen erstmals sämtliche Bauten und Projekte der Doyenne der israelischen Architektur dokumentiert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen