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Dynamik und Datierung metamorpher Prozesse in Exhumierungskanälen an Kontinent-Kontinent-Grenzen: Modellregionen in NW-Neufundland und W-Argentinien im Vergleich
Antragsteller
Professor Dr. Hans-Joachim Massonne
Fachliche Zuordnung
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 290374293
In den nördlichen Appalachen am NE-Rand des nordamerikanischen Kontinents liegt eine Kollage aus vier unterschiedlichen Terranen/Mikroplatten (von Nord nach Süd: Dashwood, Ganderia, Avalonia, Meguma) vor, auf denen sich kontinentale magmatische Bögen entwickelten und die sich von Rändern der beiden beteiligten großen Kontinentalplatten (Gondwana, Laurentia) ablösten (Abb.1; van Staal 2009; Zagorevski et al. 2010). Vor allem in Neufundland ist diese Kollage kohärent aufgeschlossen und stellt ein hervorragendes natürliches Labor dar, um Kollisionsvorgänge mit Mikroplatten zu studieren. Diese Mikroplatten kollidierten nacheinander mit dem ehemaligen Kontinentalrand Laurentias, wobei das Dashwood Terran entlang der Baie Vert-Brompton Linie im Ordoviz an Laurentia andockte. Infolge der weiteren Akkretion von Mikroplatten südlich des Dashwood Terrans kam es auch an dieser älteren Kollisionszone zu erneuter Deformation und Krustenstapelung. Der Aufbau und die frühe geologische Geschichte dieser Mikroplatten sowie der strukturelle Aufbau der unterschiedlichen Kollisionszonen ist im Detail gut untersucht (van Staal 2007; Zagorevski et al. 2010).Westlich der Baie Vert - Brompton Linie treten Eklogitkörper in Gneisen sowie mittelgradige Hochdruck-Metapelite auf, die (nach der Vorstellung des Antragstellers) im Zuge der Kollision in einem Exhumierungskanal an die Oberfläche kamen, während östlich dieser Linie ein Stapel sehr niedrig- bis niedriggradiger ozeanischer Gesteine (Oberplatte) vorliegt. Lediglich grobe Informationen zu den Metamorphosebedingungen und -altern der Hochdruckmetamorphite wurden von Jamieson (1990, z.B. Ar/Ar-Abkühlalter von 429-375 Ma) geliefert. Die Bearbeitung dieser Hochdruckmetamorphite im Rahmen des DFG-Projekts erhärtet die Idee des Exhumierungskanals, die im Rahmen des Verständnisses globaltektonischer Abläufe von größerer Bedeutung sein wird. Weitere petrologische Beiträge sollen im beantragten Forschungsjahr hierzu geleistet werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen