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Markets of Singularities. Hybrid Religious Networks in Mecklenburg-West Pomerania

Subject Area Protestant Theology
Religious Studies and Jewish Studies
Sociological Theory
Term from 2016 to 2020
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 289663135
 
Final Report Year 2020

Final Report Abstract

Das von den Antragstellern erfolgreich abgeschossene DFG-Projekt ging von der These aus, dass in den drei Phänomenbereichen „Heilung und Heil“, „Ökologie und Spiritualität“ sowie „Kunsthandwerk und spirituelle Kunst“ in einem „erweiterten religiösen Feld“ (Bourdieu) eine marktförmig und netzwerkmäßig organisierte soziale Praxis vorzufinden ist, die in spezifischer Weise auch religiöse Kommunikationen eröffnen, stabilisieren und verstärken kann. Die empirische Erhebung fand auf der Basis von Recherchen im Internet und in fachspezifischer Literatur, auf Feldforschung basierenden dichten Beschreibungen, qualitativen Interviews (Produzierende, Markt-Koordinierende, Kundschaft) und Netzwerkanalysen statt. Im Modul „Heilung und Heil“ wurden über 300 Anbietende von alternativen Heilungsmethoden in Mecklenburg-Vorpommern mit einem weit gestreuten Angebot erfasst. Es zeigte sich – trotz vereinzelter Selbstbezeichnungen als „nicht-religiös“ bzw. „atheistisch“ – eine auffällig hohe Dichte von Akteurinnen und Akteuren, die spirituelle oder nicht dogmatisch verfasste religiöse Konzepte explizit in ihr Selbst- und Weltverständnis integrierten. Im Modul „Ökologie und Spiritualität“ wurden von den etwas über 800 ökologisch produzierenden Betrieben rund 100 marktorientiert auftretende Öko-Höfe und Gärtnereien näher erfasst. Wo ideelle Sinnkonzepte vordergründig kommuniziert wurden, lag häufiger eine – nicht allein auf Produktions- und Vertriebsorganisation bzw. -koordination konzentrierte – Vernetzung mit Akteurinnen oder Institutionen aus mehreren sozialen Feldern (z.B. Waldorfschule bzw. -kindergarten, heilpraktische Anwendungen oder Kunsthandwerk) vor. Im Modul „Kunsthandwerk und spirituelle Kunst“ erwies sich bereits für die grundlegende Recherche eine Differenzierung zwischen selbst künstlerisch produktiven Akteuren und Akteurinnen und denjenigen, die bspw. als Galerie oder Kunstverein an der Distribution und Rezeption künstlerischer Artefakte beteiligt sind, als sinnvoll. Aus den zunächst ca. 500 gesichteten Personen und Einrichtungen wurden 143 Produzierende und 65 Koordinationsinstanzen näher erfasst und ins Sampling einbezogen, Im Modul „Kunsthandwerk und spirituelle Kunst“ wurden aus den zunächst ca. 500 gesichteten Personen und Einrichtungen 143 Produzierende und 65 Koordinationsinstanzen näher erfasst und ins Sampling einbezogen. Es zeigte sich, dass der Anteil explizit mit einem religiös-spirituellen Profil in Erscheinung tretender Künstlerinnen und Kunsthandwerker insgesamt eine kleine Minderheit darstellt.

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