Märkte des Besonderen Religionshybride Vernetzungen in Mecklenburg-Vorpommern
Religionswissenschaft und Judaistik
Soziologische Theorie
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das von den Antragstellern erfolgreich abgeschossene DFG-Projekt ging von der These aus, dass in den drei Phänomenbereichen „Heilung und Heil“, „Ökologie und Spiritualität“ sowie „Kunsthandwerk und spirituelle Kunst“ in einem „erweiterten religiösen Feld“ (Bourdieu) eine marktförmig und netzwerkmäßig organisierte soziale Praxis vorzufinden ist, die in spezifischer Weise auch religiöse Kommunikationen eröffnen, stabilisieren und verstärken kann. Die empirische Erhebung fand auf der Basis von Recherchen im Internet und in fachspezifischer Literatur, auf Feldforschung basierenden dichten Beschreibungen, qualitativen Interviews (Produzierende, Markt-Koordinierende, Kundschaft) und Netzwerkanalysen statt. Im Modul „Heilung und Heil“ wurden über 300 Anbietende von alternativen Heilungsmethoden in Mecklenburg-Vorpommern mit einem weit gestreuten Angebot erfasst. Es zeigte sich – trotz vereinzelter Selbstbezeichnungen als „nicht-religiös“ bzw. „atheistisch“ – eine auffällig hohe Dichte von Akteurinnen und Akteuren, die spirituelle oder nicht dogmatisch verfasste religiöse Konzepte explizit in ihr Selbst- und Weltverständnis integrierten. Im Modul „Ökologie und Spiritualität“ wurden von den etwas über 800 ökologisch produzierenden Betrieben rund 100 marktorientiert auftretende Öko-Höfe und Gärtnereien näher erfasst. Wo ideelle Sinnkonzepte vordergründig kommuniziert wurden, lag häufiger eine – nicht allein auf Produktions- und Vertriebsorganisation bzw. -koordination konzentrierte – Vernetzung mit Akteurinnen oder Institutionen aus mehreren sozialen Feldern (z.B. Waldorfschule bzw. -kindergarten, heilpraktische Anwendungen oder Kunsthandwerk) vor. Im Modul „Kunsthandwerk und spirituelle Kunst“ erwies sich bereits für die grundlegende Recherche eine Differenzierung zwischen selbst künstlerisch produktiven Akteuren und Akteurinnen und denjenigen, die bspw. als Galerie oder Kunstverein an der Distribution und Rezeption künstlerischer Artefakte beteiligt sind, als sinnvoll. Aus den zunächst ca. 500 gesichteten Personen und Einrichtungen wurden 143 Produzierende und 65 Koordinationsinstanzen näher erfasst und ins Sampling einbezogen, Im Modul „Kunsthandwerk und spirituelle Kunst“ wurden aus den zunächst ca. 500 gesichteten Personen und Einrichtungen 143 Produzierende und 65 Koordinationsinstanzen näher erfasst und ins Sampling einbezogen. Es zeigte sich, dass der Anteil explizit mit einem religiös-spirituellen Profil in Erscheinung tretender Künstlerinnen und Kunsthandwerker insgesamt eine kleine Minderheit darstellt.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Markets of Singularities. Socio-cultural and religious networks in Mecklenburg-West Pomerania. In: Heindl A-B, Steinführer A, Fick J, Breeck I, Kohring J, Küpper P, Neumeier S (eds) "New rural geographies in Europe: actors, processes, policies": European Rural Geographies Conference ; June 14-17, 2017 ; Braunschweig, Germany; Book of Abstracts. Braunschweig: Thünen-Institut
Hagen Fischer/Martin Tulaszewski/Peter A. Berger
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Rezension zu: Detlef Pollack/Religion und gesellschaftliche Differenzierung, Zeitschrift für junge Religionswissenschaft [Online], 12 | 2017
Martin Tulaszewski
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Räume zwischen Kunst und Religion. Sprechende Formen und religionshybride Praxis, Bielefeld: transcript 2019
Antje Mickan/Thomas Klie/Peter A. Berger (Hg.)
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Leidenswege: visualisiert, performiert, erinnert. Künstlerische Transformationen biblischer Texte. In: Klie, Thomas/Kühn, Jakob (Hg.): Das Jenseits der Darstellung. Postdramatische Performanzen in Kirche und Theater, Bielefeld 2019
Antje Mickan
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Was Heilung bringt. Krankheitsdeutung zwischen Religion, Medizin und Heilkunde, Bielefeld: transcript 2020
Martin Tulaszewski/Klaus Hock/Thomas Klie (Hg.)
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Ökologie, Gemeinschaft, Spiritualität. Ganzheitliche Lebensweisen auf den Märkten des Besonderen, Bielefeld: transcript 2020
Hagen Fischer/Klaus Hock, Thomas Klie (Hg.)