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Koordinationsfonds

Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Kern- und Elementarteilchenphysik, Quantenmechanik, Relativitätstheorie, Felder
Soziologische Theorie
Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung seit 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 234743567
 
Das Konzept der Forschungsgruppe knüpft an den gegenwärtigen Erwartungen der Teilchenphysiker*innen auf einen tiefgreifenden Wandel in ihren Theorien und epistemischen Praktiken an. Es fragt nach den Grundlagen dieser Erwartungen und setzt sie zu den komplexen Bedingungen der physikalischen Großforschung in Beziehung. Es fasst die Komplexität dieser Bedingungen als eine Herausforderung des Strebens nach immer einfacheren und umfassenderen Beschreibungen der Natur auf, das traditionell mit der Teilchenphysik verbunden worden ist. Mit einem konsequenten interdisziplinären Ansatz untersucht die Forschergruppe die Theorien, die epistemischen Praktiken, die sozialen Bedingungen und die historische Dynamik der gegenwärtigen Teilchenphysik und ihres zentralen Experimentes, des Large Hadron Colliders (LHC).In der Phase 2 der Arbeit der Forschungsgruppe (2019-2022) werden auf der Grundlage der Erfahrungen der Phase 1 die sechs Projekte und die bisher hergestellten Formen der Zusammenarbeit fortgeführt und weiterentwickelt. Die Projekte der Forschungsgruppe gliedern sich in zwei Cluster. Cluster A fokussiert sich auf den Wandel in den theoretischen Grundlagen der Teilchenphysik und besteht aus drei Projekten: Geschichte des Konzeptes der virtuellen Teilchen (A1), Hierarchie-, Feinabstimmungs- und Natürlichkeitsproblem (A2), Zusammenhang von LHC und Gravitationswechselwirkungen (A3). In ebenfalls drei Projekten thematisiert Cluster B die komplexe Praxis der Teilchenphysik: Auswirkung von Computersimulation und Maschinenlernen auf den epistemischen Status von Daten (B1), Die Rolle von Modellen und die Dynamik der Modellbildung (B2), Neue Erkenntnisse erzeugen und sichern: Die soziale Dynamik der Experimente am LHC (B3). Die 2 Sprecher werden an der Bergischen Universität Wuppertal lokalisiert sein, die Projektleiter*innen sind an insgesamt 6 Universitäten angesiedelt. Das Projekt B3 wird vom österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) gefördert.Jedes Projekt wird von einem Physiker und mindestens einer Vertreterin/einem Vertreter der Wissenschaftsphilosophie, Wissenschaftsgeschichte oder sozialwissenschaftlichen Wissenschaftsforschung geleitet. Während der Phase 1 der Arbeit der Forschungsgruppe hat diese Interdisziplinarität wesentlich dazu beigetragen, deutliche Fortschritte bei der Umsetzung des eigenen Forschungsprogramms und eine Sichtbarkeit nicht nur in den Geistes- und Sozialwissenschaften, sondern auch in der Teilchenphysik zu erreichen.Neben den Arbeiten der Projekte und den verschiedenen Formen ihrer Zusammenarbeit, zu denen als neue Struktur die „cross-sectional work packages“ hinzukommen, sind in den zweiten drei Jahren die Ausrichtung einer weiteren internationalen Konferenz und einer weiteren internationalen Frühlingsschule zu Philosophie und Teilchenphysik vorgesehen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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