Digitizing of Jean Paul's complete letters from the critical edition
Final Report Abstract
Jean Paul gehört zu den wichtigsten Autoren deutscher Sprache überhaupt. Geboren in ein Zeitalter, das seinen Kommunikationsbedarf in ausgedehnten Korrespondenzen auslebte wie das unsere in den sozialen Netzwerken, verdanken wir ihm eines der größten Briefcorpora der deutschen Literatur, was die Qualität und – für die Goethezeit – auch den Umfang angeht. Dank der von ihm geführten Briefkopierbücher ist seine Korrespondenz in hoher Dichte überliefert (etwa 5000 Briefe). Jean Pauls Briefe sind von 1952 bis 1964 von Eduard Berend nach dessen Rückkehr aus der Emigration als III. Abteilung seiner lange vor dem Zweiten Weltkrieg begonnenen Historisch-kritischen Jean Paul-Ausgabe vollständig und nach noch immer gültigen wissenschaftlichen Standards ediert, mit Annotationen versehen und mit einem umfangreichen, kommentierten Register ergänzt worden. Diese III. Abteilung der Historisch-kritischen Jean Paul-Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls ist seit Abschluss des Projekts als Volltext in zwei Fassungen strukturiert und inhaltlich ausgezeichnet im Internet frei zugänglich, und zwar unter Bewahrung der Band-, Seiten- und Zeilenzählung und einschließlich der Metadaten. Die Fassung des Deutschen Textarchivs präsentiert dabei die Berend’schen Bände sowohl in Bild wie im Volltext. Die neue Fassung der Jean Paul Edition isoliert die einzelnen Briefe aus dem Bandkontext (unter Bewahrung der originalen Zählungen), gibt jedem Brief den zugehörigen Apparat mit und verknüpft die Namen, Werke und Orte mit den entsprechenden Einträgen der Register. Dieses Verfahren führt vor allem im Falle der Personen- und Werkregister dazu, dass diese durch die Identifikationen als Kommentar in nuce fungieren. Die bereits digitalisierten Register wurden zu diesem Zweck nicht nur neu strukturiert, sondern auch inhaltlich überarbeitet. Das Personen- und Ortregister wurde um standardisierte Normdaten ergänzt, die Metadaten der Briefe sind im webservice correspSearch integriert und somit auch über die Edition hinaus im WWW mit anderen Korrespondenzen vernetzt. Darüber hinaus wird die Anordnung der Briefe aus dem starren Konzept der Bandchronologie gelöst; über die Suche lassen sich je nach Nutzerbedarf auch einzelne Konvolute nach Korrespondenten, gegebenenfalls auch für bestimmte Zeiträume, isolieren. Die aus dem Druck übertragene Band-, Seiten- und Zeilenzählung sowie eine Konkordanz erlaubt es, die digitale Ausgabe auch im Zusammenhang mit der älteren Literatur zu nutzen. Mitgenommen wurden auch die Einleitungen Eduard Berends aus der alten Ausgabe und die Materialien; sie wurden ergänzt durch neue Einführungen. Die flexible Präsentation erlaubt die Weiterarbeit mit der Ausgabe Berends: So können perspektivisch die Briefe an Jean Paul integriert und über die Apparate direkt mit den zugehörigen Gegenbriefen verknüpft werden; über die Suche lassen sich dann auch ganze Korrespondenzkonvolute herausfiltern. Eingepasst in die „Jean Paul – Sämtliche Briefe digital“ werden sollen auch die Briefe aus seinem Umfeld (z. B. die Familien- und Freundesbriefe), wobei eine besondere Herausforderung die virtuelle Ergänzung jener Briefe von ihm sein wird, die er gemeinsam mit seiner Frau Caroline Richter geschrieben und von denen Berend nur den Anteil Jean Pauls abdruckte. Die Ausgaben sind zugänglich über die Homepages www.jeanpaul-edition.de bzw. für die Bandfassungen des DTA über: www.deutschestextarchiv.de/book/show/jeanpaul_briefe01_1956 /_briefe02_1958 / _briefe03_1959 / _briefe04_1960 / _briefe05_1961 / _briefe06_1952 / _briefe07_1954 / _briefe08_1955 / _briefe09_1964