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Virgilius Maro Grammaticus - ein Grammatiker?

Fachliche Zuordnung Griechische und Lateinische Philologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 282317033
 
Ziel des Vorhabens ist es zu untersuchen, inwieweit die überlieferten Werke des hiberno-lateinischen Grammatikers Virgilius Maro, der um 650 n.Chr. schrieb, als seriöse Fachschriften im Kontext und im Sinne der spätantiken Grammatikographie, als Parodie auf dieselbe, als verschlüsselte Allegorien oder als bloßer Nonsense zu verstehen sind. Während nachfolgende, in der antiken Tradition stehende Grammatiker (z.B. der sog. Donatus Ortigraphus) den Grammatiker Virgilius ganz selbstverständlich als fachliche Quelle zitieren, rätseln die modernen Gelehrten seit ca. 150 Jahren über die 'wahre' und 'eigentliche' Intention des Autors, der bald als alberner Spaßvogel, bald als gelehrter Parodist, bald sogar als (proto-kabbalistischer) Weisheitslehrer erscheint. Während der Text als solcher durch zwei moderne kritische Editionen hinreichend gesichert erscheint, fehlt bis heute ein Kommentar. Auch eine zusammenhängende monographische Untersuchung, in der die wesentlichen Aspekte des Werkes dargestellt werden, existiert nicht; lediglich punktuelle oder tendenzielle Beiträge sind zu verzeichnen.Um auf die oben skizzierten Fragen begründete Antworten zu finden, sollen die beiden überlieferten Werke, die sog. Epitomae und Epistolae, formal und inhaltlich auf ihre Bezüge zur antiken Grammatik untersucht werden: Zunächst soll durch eine umfassende Analyse der acht Epistolae, die die traditionellen acht Wortarten (Nomen, Pronomen, Verb, Adverb, Partizip, Konjunktion, Präposition und Interjektion) behandeln, die Frage geklärt werden, in welchem Maß Virgilius mit der antiken Grammatik und ihren Fragestellungen vertraut war, wo er sie ggf. ergänzt, kritisiert oder auch parodiert hat. Im Anschluss daran sollen die eher essayistischen Epitomae, die zum Teil wesentlich schwerer verständlich sind, vor allem inhaltlich kommentiert werden, um zu klären, ob hinter den oft fiktiven und/oder unsinnig erscheinenden Angaben ernstzunehmende grammatische (oder andere?) Inhalte stecken.Die Ergebnisse sollen in der ersten wissenschaftlichen, in erster Linie grammatikgeschichtlich orientierten Gesamtdarstellung zu Virgilius Maro Grammaticus zusammengefasst werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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