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Kartelle im 19. Jahrhundert: Zur ökonomischen Analyse von (legalen) Kartellen in historischer Perspektive

Antragsteller Professor Dr. Felix Höffler (†)
Fachliche Zuordnung Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 281766073
 
Wettbewerbsbeschränkende Abreden zu bekämpfen ist eine der Hauptaufgaben der Wettbewerbspolitik. Je besser Kartelle verstanden werden, desto eher lassen sie sich vermeiden. Unsere Kenntnis von Kartellen wird aber durch ihre Illegalität erschwert: Was verboten ist, kann man nur selten beobachten. Dies ist ein Grund, warum die Wirtschaftswissenschaften schon immer, und verstärkt in letzter Zeit, an legalen Kartellen interessiert sind. Da heute Kartelle fast durchgängig illegal sind, handelt es sich bei legalen Kartellen fast immer um historische Kartelle. Um aus der Analyse historischer Kartelle nutzbringende Erkenntnisse für die aktuelle Kartelldebatte gewinnen zu können, ist es notwendig, den historischen Kontext der Kartelle besser zu verstehen. Umgekehrt erlauben moderne ökonomische Methoden, zum Verständnis historischer Kartelle und ihrer Wirkungen beizutragen. Für ein entsprechendes wirtschaftshistorisches Projekt bietet das deutsche Kartellwesen vor 1914 reichhaltiges und gut dokumentiertes Material. Weil Kartelle mindestens seit 1897 legal aber gleichwohl umstritten waren, sind viele Kartellvereinbarungen, das Handeln der Kartelle, sowie Entstehung und Auflösung detailliert überliefert. Im Besonderen liegen in der sog. Denkschrift über das Kartellwesen von 1905 für die Mehrzahl der bedeutendsten Kartelle der Jahrhundertwende die Kartellverträge vor. Ziel des beantragten Vorhabens ist, ausgehend von dieser Quellenlage (aber nicht auf diese beschränkt) interne Organisationsformen und Institutionen von Kartellen zu analysieren. Die so generierten Ergebnisse sollen dann genutzt werden, um Entstehung und Wirkung von Kartellen besser zu verstehen. Die Einbettung in den DFG-geförderten Forschungsverbund Konkurrenzkulturen fördert den Austausch mit der Geschichtswissenschaft und unterstützt die adäquate historische Kontextualisierung des Datenmaterials und der ökonomischen Institutionendiskussionen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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