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Synthese und Charakterisierung eines neuen thermosensitiven MOF@Lipid-Nanocarriersystems für die MRT-gestützte, zielgerichtete Tumortherapie
Antragsteller
Dr. Michael Peller; Professor Dr. Stefan Wuttke
Fachliche Zuordnung
Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Physikalische Chemie von Festkörpern und Oberflächen, Materialcharakterisierung
Physikalische Chemie von Festkörpern und Oberflächen, Materialcharakterisierung
Förderung
Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 279374161
Das Ziel des Projektes ist die Synthese und Charakterisierung eines neuen Nanocarrierssystems, das sich mit Unterstützung der Magnetresonanztomographie (MRT) für die zielgerichtete Tumortherapie am Menschen im Sinne eines Theranostikums eignet. Dabei soll eine neue hoch variable und poröse Verbindungsklasse, sogenannte Metall¬organischen Gerüste (engl. Metal-Organic Frameworks, MOFs) eingesetzt werden. Die Kernidee ist, die Eigenschaften von MOF-Nanopartikeln und thermosensitiven Liposomen (TSL) durch die Erzeugung von funktionalen MOF@TSL Systemen synergistisch zu kombinieren. TSL sind Nanocarrier, die sich bereits in der klinischen Erprobung befinden und kontinuierlich weiter entwickelt werden. Der entscheidende Vorteil eines MOF@TSL Systems gegenüber reinen TSL ist die Möglichkeit, eine wesentlich größere Bandbreite von unterschiedlichen biologisch aktiven Wirkstoffen beladen zu können (z.B. Zytostatika und MRT-Kontrastmittel). Zusätzlich besitzt der hochporöse MOF-Kern eine viel höhere Ladekapazität als ähnlich große Liposomen. Das hier verfolgte Konzept basiert auf der Herstellung von thermosensitiven MOF-Nanocarriern, die in der Lage sind, Wirkstoffe und MRT-Kontrastmittel nicht-kovalent zu lagern und am Wirkstoffort kontrolliert und gezielt durch eine lokale Thermotherapie freizusetzen. Die Anreicherung im Tumor und die Kontrastmittelfreisetzung aus dem MOF@TSL System können mit MRT nachgewiesen werden. Damit könnte die MRT auch zur Steuerung einer Thermotherapie, zum indirekten Nachweis der Freisetzung eines Therapeutikums oder sogar zu dessen Quantifizierung (Chemodosimetrie) dienen. Die Etablierung eines neuen nicht-kovalenten Wirkstofftransportsystems hat den zusätzlichen Vorteil, dass die optimierten MOF@TSL Systeme später auch als Plattform für andere Therapieanwendungen dienen können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Großgeräte
60 MHz Desktop NMR-Gerät
Gerätegruppe
1740 Hochauflösende NMR-Spektrometer