Determinanten des Kaufverhaltens von Kindern: Analyse am Beispiel von Snackprodukten

• Antragstellerin: Professorin Dr. Monika Hartmann
• Fachliche Zuordnung: Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsoziologie
• Förderung: Förderung von 2015 bis 2019
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 277527607

Kinder verfügen über eine erhebliche direkte finanzielle Kaufkraft. Nährwertarme und energiedichte Snacks spielen eine zentrale Rolle im Warenkorb von Kindern. Trotz des zunehmenden Problems von Übergewicht und Adipositas bei Kindern finden die Kaufentscheidungen dieser Gruppe im Lebensmittelmarkt bisher kaum Beachtung in der wissenschaftlichen Literatur. Um das Verhalten von Kindern im Markt zu verstehen, sind Kenntnisse über die relative Bedeutung externer (z.B. Produktpreise) als auch interner Faktoren (z.B. ihre Planungsfähigkeit) essentiell. Entsprechende Erkenntnisse sind besonders wichtig, um die Auswirkungen von Umwelteinflüssen (z.B. Werbung) aber auch von politischen Interventionen (z.B. Zucker- oder Fettsteuer; Gesundheitshinweise) auf die Ernährung der Kinder abschätzen zu können. Das Ziel des Forschungsvorhabens ist es, einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Rolle von Kinder als Konsumenten und damit Entscheidungsträger im Lebensmittelmarkt zu leisten. Dies soll im Rahmen eines fünfmonatigen Forschungsaufenthalts an der Friedman School of Nutrition Science and Policy (Tufts University Boston) erreicht werden. Zur Erreichung des Ziels des Forschungsvorhabens ist vorgesehen 1. auf Basis eines anreizkompatiblen in den USA durchgeführten Laborexperiments (Discrete Choice Experiments verbunden mit einer Befragung) mit Grundschulkindern, Erkenntnisse zur relativen Bedeutung verschiedener Faktoren (externer Faktoren wie Preis, Marke, Information, Peergroup-Effekte sowie interner Aspekte wie Planungsfähigkeit, Impulsivität, Soziodemographika) für deren Kaufentscheidung zu ermitteln; 2. durch den Vergleich der Ergebnisse mit einer derzeit am Lehrstuhl der Antragstellerin mit deutschen Grundschülern durchgeführten Studie, Erkenntnisse zu kulturellen Unterschieden bzw. Gemeinsamkeiten in Hinblick auf die Determinanten des Kaufverhaltens von Kindern zu gewinnen, 3. im Rahmen einer Invited Session zum Thema Childrens food choices throughout the day: Looking beyond the school lunchroom auf der Tagung der Agriculture and Applied Economics Association (24. bis 26. Juli 2015 in San Francisco) die an der Universität Bonn durchgeführte Studie und die in diesem Antrag vorgeschlagene Analyse zu präsentieren und diskutieren sowie Kontakte zu weiteren KollegInnen mit gleichen Forschungsinteressen aufzubauen, 4. tiefere Einsichten über die experimentelle Feldstudie CHOMPS (Coupons for Healthier Options for Minors Purchasing Snacks) zu erhalten, die augenblicklich vom Kooperationspartner der Antragstellerin, Prof. Sean B. Cash, PhD, in Kooperation mit einem interdisziplinären Team durchgeführt wird und 5. weitere Bereiche zu identifizieren, die von besonderer Relevanz für das Verständnis der Kaufentscheidungen von Kindern im Lebensmittelmarkt sind und darauf basierend in enger Kooperation mit Sean B. Cash Konzepte für weitere in Deutschland durchzuführende Studien zu entwickeln.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen