Reconstruction of a Samoan Village: Poutasi after the tsunami of 2009 - still a spatial symbol of local social identity?
Final Report Abstract
Im Jahr 2009 wurde das traditionelle Dorfzentrum von Poutasi an der Südküste der samoanischen Insel Upolu von einem Tsunami zerstört und von der Mehrzahl der Anwohner verlassen. Nur wenige der früheren Bewohner des Ortes haben ihre Häuser repariert oder wieder an der traditionellen Stelle am bzw. um den Dorfplatz aufgebaut, die meisten haben sich entschlossen, einen schon seit langem anhaltenden Trend der Siedlungsentwicklung Rechnung zu tragen, den Erfordernissen der modernen Mobilität zu folgen und an oder in der Nähe der Straße zu wohnen. In der Folge dieser Siedlungsverschiebung hat das Dorf seinen traditionellen öffentlichen Raum, den Dorfplatz, verloren, ohne im Gegenzug einen ähnlichen Ort an der Straße gewonnen zu haben. Obwohl sich nun die meisten zentralen Einrichtungen des Dorfes und des Distrikts innerhalb einer kurzen Distanz an der Straße häufen, gibt es keinen öffentlichen Raum mehr, wo sich die Dorfbewohner ungestört vom Verkehr treffen, mit einander kommunizieren und Feste feiern können wie sie dies zuvor am traditionellen Dorfplatz gewohnt waren. Der Verlust des traditionellen Dorfzentrums ist nicht nur ein Verlust von Geselligkeit, sondern bedeutet für das Dorf zugleich den Verlust von gesellschaftlicher Identität: Der alte Dorfplatz mit den ihn umgebenden Gebäuden spiegelte einst die mythologische Herkunft und die Gesellschaftsstruktur des Dorfes wider, so wie sie gemäß der samoanischen Mythologie in der faalupega, dem Archiv der samoanischen Herkunft und Gesellschaft, dokumentiert sind. Der Verlust des traditionellen Dorfzentrums von Poutasi bedeutet deshalb auch den Verlust eines wichtigen Teils des räumlichen Archivs von Samoa.
Publications
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The Reconstruction of a Samoan village: Quest for the spatial narration of the mythological origin and the social structure of Poutasi. Journal of Samoan Studies, spezial edition April 2017
Werner Hennings