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Furcht und Präsenz in virtueller Realität
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Mühlberger
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2006 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 13308326
Phobische Reaktionen können durch spezifische perzeptuelle Reize, durch komplexe Umweltreize sowie durch Informationen ausgelöst werden. Ein direkter Vergleich dieser Auslösebedingungen ist mit den existierenden Untersuchungsparadigmen nicht möglich. Das hier vorgeschlagene Projekt nutzt virtuelle Realität, um perzeptuelle Reize und Kontextreize experimentell kontrolliert zu manipulieren. Damit soll geklärt werden, welche unterschiedlichen Muster psychophysiologischer Furchtreaktionen sie hervorrufen. Aufgrund der beteiligten neurophysiologischer Strukturen wird erwartet, dass perzeptuelle phobiespezifische Furchtreize besonders starke physiologische Furchtreaktionen auslösen. Zusätzliche verbale Information darüber, ob der phobierelevante Reiz tatsächlich vorhanden ist, moduliert vor allern den zeitlichen Verlauf der Furchtreaktionen. Solche Information bei neutralem perzeptuellem Input sollte über kortikale Informationsverarbeitungsprozesse ebenfalls Furcht auslösen, aber mit schwächeren physiologischen Furchtreaktionen einhergehen. Außerdem werden spezifische Unterschiede zwischen Spinnenphobikern, Klaustrophobikern und Sozialphobikern untersucht. Die Bedeutung verbaler Information sollte von Phobien mit spezifischen perzeptuellen Auslösebedingung (Spinnenphobie), über Phobien mit komplexen Umweltreizen als Auslöser (Klaustrophobie) bis hin zu Phobien mit überwiegend kognitiven Auslösern (Soziale Phobie) zunehmen. In einem Experiment mit konditionierten Kontextreizen soll geprüft werden, ob sich die Auslösebedingungen auch bei gesunden Probanden unterscheiden lassen. Das Rahmenthema wird damit auf assoziative und reflektive psychopathologische Prozesse erweitert.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Beteiligte Person
Professor Dr. Georg W. Alpers