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Einfluss einer energiebilanzierten ketogenen Diät (KD) - einer stark kohlenhydratreduzierten und fettreichen Kostform - auf die körperliche Ausdauerleistungsfähigkeit von gesunden Erwachsenen

Fachliche Zuordnung Ernährungswissenschaften
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 274452328
 
Die ketogene Diät (KD) ist eine sehr kohlenhydratarme und fettreiche Diät mit bedarfsdeckendem Proteingehalt, die einen Stoffwechselzustand induziert, der als Ketose bezeichnet wird, ein Zustand mit erhöhten Ketonkörpern im Blut. Es sind nur wenige traditionelle Ernährungsweisen bekannt, die im Wesentlichen kohlenhydratfrei waren, u.a. die der Inuit; ihre Ernährung bestand über Generationen hinweg ausschließlich aus Fleisch von Säugetieren, Fischen und Vögeln. Eine KD wurde in unserer Gesellschaft erstmals in den 1920ern zur Behandlung von Epilepsie eingeführt und ist in den letzten Jahrzehnten als Diät zur Gewichtsreduktion ziemlich populär geworden. Eine KD hemmt die Insulinsekretion ganz einfach über eine sehr reduzierte Kohlenhydratzufuhr. In Tierversuchsmodellen konnte u.a. gezeigt werden, dass eine insulin-hemmende Diät den Energiestoffwechsel von Tumorzellen effektiv angreift. Die heutige wissenschaftliche Evidenz reicht nicht aus, um eine KD für Krebspatienten zu empfehlen (hierzu werden aktuell größere Studien durchgeführt). In Reaktion auf die zahlreichen Zeitungsartikel und Ratgeber, die über das positive Potential von KDs berichten, unterzieht sich eine wachsende Zahl von Krebspatienten außerhalb von Studien und oft ohne medizinische Begleitung eigenständig einer KD. Regelmäßige körperliche Bewegung während und nach der Krebstherapie wurde vielfach mit gesundheitlich positiven Effekten assoziiert, angefangen mit verbesserter Lebensqualität bis hin zu verringerten Rückfall- und Mortalitätsraten. Deswegen wäre jede Diät bedenklich, welche die körperliche Leistungsfähigkeit und die Fähigkeit des Patienten zur Einhaltung eines Trainingsplans beeinträchtigen könnte. Bisher gibt es in der Literatur jedoch nur begrenzt Daten über die Wirkung von KD auf die körperliche Leistungsfähigkeit außerhalb von Studien zur Gewichtsreduktion, die eine ausreichend lange Behandlungsdauer aufweisen, um die Stoffwechselumstellungsphase bei chronisch niedriger Kohlenhydratzufuhr (1-2 Wo) zu überschreiten. Deswegen ist das Hauptziel der hier vorgestellten Studie, erstmals zu untersuchen, ob die Anwendung einer KD ohne Kalorienbeschränkung zu einem Rückgang der körperlichen Leistungsfähigkeit (Ausdauer und Kraft) führt. Die experimentelle Intervention dieses Vorher-Nachher-Vergleichs bei 50 gesunden Erwachsenen besteht aus einer KD über 6 Wochen mit einer vorangehenden dreiwöchigen Vorbereitungsphase für Schulungen mit detaillierten Anweisungen zur Durchführung einer KD. Als primärer Endpunkt wird der maximale Sauerstoffverbrauch während einer gestuften Fahrradergometrie bis zur Erschöpfung gemessen. VO2max spiegelt die individuelle aerobe körperliche Fitness wieder und ist die wesentliche Determinante für die Ausdauerleistungsfähigkeit. Weitere Endpunkte sind unter anderem Kraft, Körperzusammensetzung und Stoffwechselparameter.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Peter Deibert
 
 

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