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Der Einfluss tierischer sozio-kognitiver Fähigkeiten auf Mensch-Tier-Interaktionen am Beispiel von Ziegen und deren Handling
Antragsteller
Dr. Christian Nawroth
Fachliche Zuordnung
Tierzucht, Tierernährung, Tierhaltung
Förderung
Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 274404299
Ziel des Projekts ist es, anhand von Verhaltenstests die kognitiven Kapazitäten von Ziegen, insbesondere die zugrunde liegenden Mechanismen im sozialen Diskriminierungslernen und in der Mensch-Tier-Kommunikation, zu untersuchen. In Haltung und Zucht von Nutztieren ist die Kenntnis über deren kognitive Kapazitäten, vor allem im sozialen Bereich, und damit verbundene Effekte in Bezug auf Anpassungsfähigkeit und Mensch-Tier-Interaktion von besonderer Bedeutung für das Wohlbefinden der Tiere. In vier Experimenten werden bei domestizierten Ziegen, mit Hilfe der Analyse des Verhaltens, die Flexibilität im (Wieder-)Erkennen von Menschen und die Kommunikation mit diesen untersucht. Im ersten Experiment wird untersucht, inwieweit Ziegen ihnen bekannte Menschen anhand von visuellen und akustischen Merkmalen unterscheiden können und über welchen Zeitraum diese Lernleistung erhalten bleibt. Gegenstand der Untersuchung des darauf aufbauenden zweiten Experiments wird sein, inwiefern die Tiere bei der Wiedererkennung von Menschen kreuzmodale Verknüpfungen zur Wiederkennung nutzen und ob diese Verknüpfungen nur bei lebenden, im Vergleich zu nicht-lebenden, Entitäten Gebrauch finden. Der Untersuchungsansatz des dritten Experiments geht der Frage nach, inwiefern Ziegen dazu befähigt sind, zwischen verschiedenen menschlichen Aufmerksamkeitszuständen zu unterscheiden und ob diese Unterscheidung auf Lernprozessen oder einem Verständnis der Wahrnehmung anderer Individuen beruht. Das vierte Experiment wird untersuchen, inwiefern zum Tier gerichtete gestische Kommunikation von diesem als referentiell, also auf ein drittes Objekt bezogen, verstanden wird.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Großbritannien
Gastgeber
Professor Alan McElligott, Ph.D.