Participatory governance in knowledge-intensive fields. Reconciling epistemic and political authority in policy-making
Final Report Abstract
Die durchgeführten Studien nuancieren das Spannungsverhältnis zwischen Expertise auf der einen Seite, welche für wissensbasierte Lösungen komplexer und technischer politischer Probleme maßgebend ist, und öffentlicher Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen auf der anderen Seite, welche von Bürgern zunehmend eingefordert wird und als Grundlage demokratischer Selbstbestimmung verstanden wird. Sie zeigen auf, unter welchen Bedingungen eine Versöhnung epistemischer und demokratischer Anforderungen in der Politikformulierung möglich ist und verweisen auf typische Spannungen. In theoretischer Hinsicht zeigt sich, dass epistemische und demokratische Autorität durchaus nicht so unvereinbar sind wie häufig angenommen, wenn man sich die Vielfalt politikrelevanter Expertisequellen, die potentielle Doppelrolle vom ‚Stakeholdern’ wie NGOs und Verbänden, die sich sowohl als Repräsentanten als auch als Experten in Politikformulierungsprozesse einbringen können, sowie die Bedeutung von Deliberationsprozessen, von Konsens und der Pluralität von Sichtweisen für beide Legitimationsprinzipien vergegenwärtigt. Eine Lockerung epistemischer Standards, d.h. die Hinterfragung des verbreiteten, auf wissenschaftliches Wissen begrenzten Expertisebegriffs, und eine Rehabilitierung repräsentativer Akteure und Strukturen gegenüber der mit dem ‚Ungleichheitsparadoxon’ geschlagenen Bürgerbeteiligung erleichtern eine Versöhnung von epistemischer und demokratischer Autorität.
Publications
- (2016): ‘The Epistemic Quality of Expertise. Contextualised Criteria for the Multi-Source, Negotiated Policy Advice of Stakeholder Fora’, Critical Policy Studies
Eva Krick
(See online at https://doi.org/10.1080/19460171.2016.1258317) - (2017): ‘The Expertisation of Stakeholder Involvement in EU Policy Making’, in: Magdalena Góra, Marta Warat and Cathrine Holst (Hrsg.): Expertisation and Democracy in Europe. Routledge
Eva Krick and Åse Gornitzka