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Prospektive, kontrollierte Untersuchung (bzw. Befragung) von nach einer ICSI (intrazytoplasmatischen Spermieninjektion) geborenen Einlingen (bzw. Mehrlingen) im Alter von 14 bis 16 Jahren und deren Müttern

Fachliche Zuordnung Reproduktionsmedizin, Urologie
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 273685972
 
In der Deutschen ICSI follow-up I Studie konnte erstmalig mit einer ausreichenden Validität ein erhöhtes Risiko für große Fehlbildungen bei Schwangerschaften nach einer ICSI Behandlung (intrazytoplasmatischer Spermieninjektion) im Vergleich zu spontan konzipierten Schwangerschaften beschrieben werden. In der ICSI follow-up II Studie wurden die nach einer ICSI Behandlung reif geborenen Einlinge in einem Alter von 4 bis 6 Jahren hinsichtlich ihrer intellektuellen und körperlichen Entwicklung im Vergleich zu spontan konzipierten Kindern untersucht und keine Unterschiede identifiziert werden. Es wird diskutiert, ob mit zunehmendem Alter der Kinder auch metabolische und hormonelle Aspekte von Bedeutung sein könnten. Deshalb soll in der ICSI follow-up III Studie die endokrine und metabolische Gesundheit, Wachstum und Pubertätsentwicklung dieser Kinder, die jetzt in einem Alter von 14 bis 16 Jahren sind, im Vergleich mit einer Kohorte von spontan konzipierten Kindern sowie die metabolische Gesundheit der Mütter untersucht werden. Weitere Fragestellungen betreffen, wie bereits in den vorausgegangenen ICSI follow-up-Studien I und II, die allgemeine körperliche Entwicklung, das Vorliegen von Krankheiten, durchgeführten Operationen und Krankenhausaufenthalte sowie die psychoemotionale Situation der Familie im Hinblick auf die Eltern-Kind-Beziehung, eine erfolgte Aufklärung über den Konzeptionsmodus der Kinder sowie den Schulerfolg und die Beziehungen zu Gleichaltrigen. Für diese Fragestellung werden zum Vergleich auch Familien angeschrieben, in denen nach einer ICSI-Behandlung der Mutter Mehrlinge geboren wurden. Bei der geplanten prospektiv-kontrollierten Kohortenstudie sollen Mütter und ihre Kinder aus der ICSI-Gruppe, aus der Kontrollgruppe der spontan konzipierten Kinder und die Familien mit Mehrlingen jeweils einen Fragebogen ausfüllen (online oder als Papierdokument). Die körperliche Untersuchung des Kindes und eine Blutentnahme zur Bestimmung metabolischer und endokriner Faktoren bei den Kindern und der Mutter sollen bei einer Subgruppe erfolgen, und zwar nur bei den Familien mit Einlingen und den Familien mit spontan konzipierten Kindern, da die Auswertung gematcht für das Geschlecht, der Position in der Geschwisterreihung, das Alter der Mutter und dem Sozialstatus erfolgt und die Fallzahl der Familien mit Mehrlingen dafür zu gering ist. Die Ergebnisse dieser Studie werden dazu beitragen, die Datenlage über Langzeitfolgen einer künstlichen Befruchtung zu verbessern. Dies kann die Aufklärung betroffener Eltern verbessern sowie Eingang in die Aufklärungspraxis der Kinder finden, sowohl hinsichtlich ihrer eigenen Gesundheit, als auch hinsichtlich ihrer reproduktiven Zukunft.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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