Musical Competitions 1766-1870: Outline, Database and Bibliography on the Basis of Music Periodica
Final Report Abstract
Das Projekt mit dem (angepassten) Titel "Musikalische Preisausschreiben 1820-1870: Grundriss, Datenbank und Bibliografie auf der Grundlage von Musikperiodika" hat es sich zum Ziel gesetzt, ein Fundament für die Erforschung musikalischer Preisausschreiben im 19. Jahrhundert zu legen. Während über musikbezogene Preisausschreiben des 20. Jahrhunderts zahlreiche Informationen vorliegen und einschlägige Musiklexika wie der "New Grove Dictionary of Music and Musicians" und die "Musik in Geschichte und Gegenwart" ausführliche Listen solcher Preisausschreiben aufweisen, war über das Wettbewerbssystem des 19. Jahrhunderts so gut wie nichts bekannt. Fast ausschließlich zum Prix de Rome lag Forschungsliteratur vor. Daher war es die Absicht des Projektes, eine erste Übersicht über die Preisausschreiben zu erstellen, die Aussagen darüber erlaubt, welche Arten von Preisausschreiben es im 19. Jahrhundert gab, wer sie ausschrieb und wer daran als Geldgeber, Konkurrent oder Jurymitglied beteiligt war, in welcher Häufigkeit sie auftraten, welche Themen ihnen zugrunde lagen und wo sie stattfanden. Genau diese Informationen stellt die Datenbank nun bereit (http://musical-competitions.uni-koeln.de); der Grundriss vermittelt eine erste historische Auswertung; die Bibliographie und die insbesondere die in der Datenbank enthaltenen Quellenangaben erlauben die weiterführende und spezialisierte Forschung. In der Datenbank können über 1300 Preisausschreiben aus einem halben Jahrhundert durchsucht werden, an denen 3078 Personen und 945 Körperschaften beteiligt waren. Die "search engine" erlaubt eine komplexe Suche und ermöglicht den Einsatz von Filtern. Die Relevanz des Materials ergab sich aus unserer Sicht aus drei Themenkomplexen: Erstens können musikalische Preisausschreiben zur Erforschung der Konkurrenzkultur im 19. Jahrhundert herangezogen werden, die seit einiger Zeit auf großes Interesse der historischen und sozialgeschichtlichen Forschung stößt; zweitens können Untersuchungen musikalischer Preisausschreiben zur Erforschung der Soziologie des ästhetischen Werturteils beitragen, die sich den Fragen widmen, wer warum und mit welchen Kriterien über welche Musik urteilen konnte; und schließlich kann das durch die Auswertung von Preisausschreiben ans Tageslicht gezogene Material Formen der Musikgeschichtsschreibung unterstützen, die sich von der kanonisierten Historiographie abwenden und z. B. Alltagspraktiken ins Zentrum rücken. Das Team wurde eingeladen, das Projekt auf einer Lehrveranstaltung der Digital Humanities in Köln vorzustellen. Zu dieser Lehrveranstaltung gab es einen Blog, der auch einen Beitrag über das Projekt enthält (https://dhc.hypotheses.org/507); darüber hinaus wurde es für die Forschungsbroschüre der Philosophischen Fakultät ausgewählt (https://phil-fak.uni-koeln.de/27677.html). Und ein Mitglied des Projektteams (Clemens Kreutzfeldt) wurde eingeladen, einen Beitrag zum Programmheft des "International Telekom Beethoven Competition 2017" beizusteuern (https://issuu.com/itbcb/docs/beethoven_comp_2017_web.