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Ästhetik der Differenz. Koloniale Gegendiskurse in der europäischen Kunstgeschichte von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart

Subject Area Art History
Term from 2006 to 2008
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 27337043
 
Das Projekt untersucht Ikonografien, künstlerische Verfahren und Blickregimes zwischen dem 16. und 21. Jh., die im Kontext der historischen Kolonialkulturen Differenz aus europäischer Perspektive ästhetisch artikulieren. Es fragt vor dem Hintergrund der hegemonialen Kolonialdiskurse und visuellen Stereotypenbildung der Alterität nach kritischen Abweichungen und nach alternativen, ästhetischen Modellen der Differenzerfahrung. Die Abweichungen und Gegenmodelle sind weniger auf der motivisch-ikonografischen, als auf formal-ästhetischen, medialen, bildwissenschaftlichen und kunsttheoretischen Ebenen festzustellen. Das methodische Vorgehen kombiniert eingehende Einzelanalysen und die Zusammenschau der Fallstudien, die in unterschiedlichen historischen und kunstgeschichtlichen Kontexten angesiedelt sind. Ihre Zusammenschau soll weder eine chronologische Entwicklungslinie, noch stilistische Gemeinsamkeiten herausarbeiten; es geht stattdessen um die Feststellung von ästhetischen Strukturen, die für die der europäischen Dominanz in globalen Kulturkontakten zu Grunde liegenden Mentalitäten relevant sind und Spielräume für selbstkritische Abweichungen und positive Alternativen bieten. Ziel ist die Rekonstruktion einer Tradition kolonialer Gegendiskurse in der europäischen Kunstgeschichte, die Ansatzpunkte für eine zukünftige, postkoloniale visuelle Kultur bieten kann. Das Projekt unterscheidet sich mit dieser Zielsetzung von kolonialkritischen Forschungen in der Kunstgeschichte, die die Traditionen rassistischer und sexistischer Stereotypen herausgearbeitet haben, ohne graduelle Abweichungen oder kolonialkritische Differenzierungen zu beachten und angemessen zu würdigen.
DFG Programme Research Grants
 
 

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