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Der Einfluss von zeitlichen Variationen der Sedimentverfügbarkeit auf die langfristige Fähigkeit von Küstensalzwiesen, sich dem globalen Meeresspiegelanstieg anzupassen

Antragsteller Dr. Mark Schürch
Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Paläontologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 272052902
 
Das vorgeschlagene Projektvorhaben untersucht den Einfluss eines globalen Meeresspiegelanstieg (MSA) und einer möglichen Änderung der Sturmaktivität auf die morphologische Entwicklung von Küstensalzwiesen. Bisherige Forschungsergebnisse zeigen, dass die meisten Küstensalzwiesen der Welt ein ausreichendes Höhenwachstum aufweisen, um mit einem niedrigen oder moderaten MSA, jedoch nicht mit einem hohen oder beschleunigten MSA mitzuwachsen. Der Tidenhub und die Sedimentverfügbarkeit wurden dabei als die wichtigsten Parameter identifiziert, die die Fähigkeit einer Salzwiese bestimmen, sich einem MSA anzupassen. Die Sedimentverfügbarkeit indes ist das Ergebnis einer Kette von komplizierten Interaktionen im Küstenraum. Sie wird sowohl durch externe Sedimentquellen, wie der Sedimenteintrag durch Flüsse oder Küstenerosion, als auch durch die intertidale Sedimentdynamik, welche einer großen zeitlichen und räumlichen Variation unterliegt, gesteuert. Hauptsächlich verantwortlich für die zeitliche Variabilität der Sedimentverfügbarkeit auf Salzwiesen ist die zeitliche Variabilität der lokalen Sedimenteigenschaften und der Sturmaktivität.Die diesem Projekt zu Grunde liegende Hypothese ist, dass die zukünftige Entwicklung von Küstensalzwiesen signifikant durch derartige zeitliche Variationen beeinflusst wird. Das vorgeschlagene Projektvorhaben hat deswegen zum Ziel, den Einfluss der zeitlichen Variabilität des externen Sedimenteintrages und der intertidalen Sedimentdynamik auf die zukünftige Entwicklung der Salzwiesen zu untersuchen. Das lokale Sturmklima und die damit verbundene Zunahme der hydrodynamischen Energie im Küstenbereich werden als Hauptursache für die untersuchten Veränderungen angenommen. Insbesondere wird der Einfluss der vorherrschenden Wellen und Strömungen, wie auch des Wasserstandes auf das den Salzwiesen zur Verfügung stehende Sediment untersucht.Während einer ausgedehnten Feldkampagne werden ausreichend Daten über die vorherrschende Sedimentdynamik im beispielhaften Untersuchungsgebiet Freiston Shore (UK Ostküste) gesammelt werden. Dort wurden durch die Gastinstitution bereits ausführliche Untersuchungen durchgeführt. Eine Reihe von hoch-modernen Messinstrumenten wird verwendet werden, um sowohl die externe Sedimentversorgung als auch die intertidale Sedimentdynamik und die daraus resultierende Sedimentverfügbarkeit für die Salzwiese für die Dauer von insgesamt einem Jahr zu beobachten. Die gesammelten Daten werden genutzt, um ein gekoppeltes Salzwiesenmodel zu entwickeln, welches sich aus drei bereits vorhandenen Modellen zusammensetzen wird. Mit dem neuen Modell wird der Einfluss von dekadischen Variationen der Sturmaktivität auf das Höhenwachstum der Küstensalzwiesen untersucht werden. Basierend auf einer großen Vielfalt an MSA und Sturmklima Szenarien, werden mit Hilfe von Modellsimulationen die Auswirkungen dieser dekadischen Variabilität auf die Fähigkeit der Salzwiese, sich an einen steigenden Meeresspiegel anzupassen untersucht.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
Gastgeber Dr. Tom Spencer
 
 

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