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Safety and risk in tourists' destination choices - a cross-cultural study focusing on the destination Israel

Subject Area Human Geography
Term from 2014 to 2019
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 271292177
 
Final Report Year 2019

Final Report Abstract

Das Thema Risiko gewinnt insbesondere seit den Terroranschlägen des 11. Septembers 2001 und zuletzt durch terroristische Entwicklungen auch in Europa zunehmend an Bedeutung, sowohl für die Tourismuswirtschaft als auch für die Tourismuswissenschaft. Sicherheit ist eine Grundvoraussetzung für die touristische Entwicklung in einem Land und für Touristen ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung, welche Destinationen für Reisen in Betracht gezogenen werden. Die Destinationswahl basiert jedoch nicht auf objektiven Risikoeinschätzungen, sondern auf subjektiven, individuell unterschiedlichen Wahrnehmungen der jeweiligen Risikosituationen. Ein wesentliches Forschungsziel des Projekts „Sicherheit und Risiko im Tourismus“ bestand daher darin, ein besseres Verständnis für den Prozess der individuellen Destinationswahl der Touristen zu erhalten. Dabei lag ein besonderer Fokus auf Sicherheitsrisiken und deren unterschiedlicher Wahrnehmung durch die Touristen. Ein weiteres Forschungsziel war die Analyse der medialen Darstellung von „Risikodestinationen“ als Einflussfaktor der Imagebildung und in der Folge der Wahl von Urlaubsdestinationen durch Touristen. Schließlich sollen die bereits bekannten Faktoren des Destinationswahlprozesses um die Aspekte Nationalität bzw. Kultur erweitert werden. Um ein ganzheitliches Verständnis von Risikowahrnehmung als Einflussfaktor der Destinationswahl von Touristen zu erlangen, wurde die Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven (Mikro- vs. Makroebene) und mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen (z. B. empirische Datenerhebung, Medienanalyse. Sekundärdatenanalyse) untersucht. Durch die Analyse und Synthese der bereits in den letzten 30 Jahren durchgeführten Studien fußt das Projekt auf einem umfassenden theoretischen Framework. Für das Projekt sind zwei Ergebnisse besonders hervorzuheben. Zum einen wurde verdeutlicht, dass bei der Destinationswahl viel mehr die subjektive Wahrnehmung des Risikos und subjektives Wissen des Touristen eine Rolle spielen als das objektive Risikolevel. Daraus ergeben sich für Reiseveranstalter und Destinationen Erkenntnisse für die Entwicklung von Marketingstrategien, welche stärker an einer Reduzierung des wahrgenommenen als des tatsächlichen Risikos ansetzen (beispielsweise durch das Reisen mit Reiseveranstaltern anstelle von Individualreisen bzw. der Nutzung von Bewertungsportalen im Internet. Ein effektives Krisenmanagement von Destinationen mit wirkungsvollem Kommunikationswesen ist weiterhin wichtig, da hierdurch Unsicherheiten beim Touristen minimiert werden können. Der zweite Anwendungsbezug kann von den Ergebnissen zur Diskrepanz zwischen hypothetischem und tatsächlichem Reiseentscheidungsverhalten im Kontext von Risiko abgeleitet werden. Reiseveranstalter und von Risiko betroffenen Destinationen sollten explizit auf Reisehemmnisse derjenigen Destinationen eingehen, die als potentielle Reiseziele für zukünftige Reisen hypothetisch in Frage kommen, um somit die latente Nachfrage in eine tatsächliche Nachfrage zu überführen. Aufbauend auf dem Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung, wonach das Verhalten einer Person durch die Erwartung und das Selbstvertrauen an die eigenen Fähigkeiten beeinflusst wird, können aus den Ergebnissen dieses Forschungsprojektes weitere Anwendungen abgeleitet werden. Das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten kann gestärkt werden durch das persönliche erfolgreiche Durchleben einer risikoreichen Situation, das Beobachten anderer Personen bei einer erfolgreichen Erfahrung, die verbale Ermutigung und die emotionale oder körperliche Reaktion vor und nach einer risikoreichen Situation. Mithilfe des gesteigerten Selbstvertrauens in die eigenen Fähigkeiten und des Erlernens von Bewältigungsstrategien können in Folge risikoreichere Destinationen besucht werden.

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