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Bedingungen und Aufgaben dezentraler und zentraler Abschlussprüfungen im naturwissenschaftlichen Unterricht

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2006 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5470327
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zentralen Abschlussprüfungen werden positive Wirkungen auf die Qualität schulischer und unterrichtlicher Prozesse und Ergebnisse zugesprochen. Im Rekurs auf Educational Governance-Konzepte ist allerdings davon auszugehen, dass die mit den Prüfungen verknüpften Steuerungsversuche von den Akteuren innerhalb der Schulen multifaktoriell adaptiert werden, was neben individuellen Dispositionen und organisationalen Faktoren auch durch bestimmte Charakteristika des Prüfungsverfahrens, etwa mit Blick auf Standardisierung oder die mit den Prüfungen verknüpften Konsequenzen bedingt wird. Um den Zusammenhang zwischen systemischen, organisationalen und individuellen Faktoren und die daraus resultierenden (nicht) intendierten Wirkungen zu beleuchten, wurde in einem multimethodalen Vorgehen (qualitativ und quantitativ) ein Vergleich der Prüfungsverfahren in Finnland, Irland und den Niederlanden durchgeführt. Dabei wurden zu-nächst auf Basis von Experteninterviews die Ziele und Gestaltung der Prüfungssysteme sowie Implementationsstrukturen in den drei Ländern herauszugearbeitet. Anschließend wurden mithilfe standardisierter Fragebögen insgesamt 385 Lehrkräfte und 4.286 Schüler/innen an 35 Schulen zu Handlungsstrategien und Kognitionen im Kontext der zentralen Abschlussprüfungen befragt. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Prüfungen vor allem dort positive Wirkungen entfalten können, wo eine explizite Verknüpfung zwischen Prüfungsergebnissen und Unterrichtsqualität durch den Staat erfolgt. Gleichwohl zeigte sich, dass in Prüfungen mit sehr großen Konsequenzen vor allem für die Schüler/innen der Fokus der schulischen Arbeit in erster Linie auf Bewältigungsstrategien und der Intensivierung von Vorbereitungsstrategien liegt; zudem lassen sich hier eine stärkere Deprofessionalisierungswahrnehmung bei den Lehrkräften und eine höhere wahrgenommene Belastung bei den Schüler/innen feststellen. Insgesamt lässt sich deshalb die Hypothese ableiten, dass die positiven Erwartungen an zentrale Abschlussprüfungen sich nicht grundsätzlich bestätigen lassen und dieses Steuerungsinstrument nur begrenzt und unter bestimmten systemischen und organisationalen Voraussetzungen zur Verbesserung schulischer Qualität beitragen kann.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Challenges and Problems for Research in the Field of Statewide Exams. A Stock Taking of Differing Procedures and Standardization Levels. Studies in Educational Evaluation, Vol. 37. 2011, Issue 4, pp. 180-188.
    Klein, E.D., Ackeren, I. van
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.stueduc.2012.01.002)
  • Statewide Exit Exams, Governance, and School Development. An International Comparison. Studien zur international und interkulturell vergleichenden Erziehungswissenschaft, Vol. 18. 2013, 400 S., Münster: Waxmann, zugl.: Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2012.
    Klein, E.D.
  • Teachers´ Perceptions on the Changes in the Curriculum and Exit Examinations for Biology and Human Biology. Australian Journal of Teacher Education, Vol. 38.2013, Issue 3, pp. 41-58.
    Krüger, M., Won, M., Treagust, D.F.
    (Siehe online unter https://dx.doi.org/10.14221/ajte.2013v38n3.5)
  • Wirkungen zentraler Abschlussprüfungen im Mehrebenensystem Schule. Eine Zwischenbilanz internationaler und nationaler Befunde und Forschungsdesiderata. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Vol. 17. 2014, Issue 1, pp. 7–33.
    Klein, E.D., Krüger, M., Kühn, S.M., Ackeren, I. van
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s11618-014-0479-4)
 
 

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